Damals konnte ein Steirer verhaftet und verurteilt werden, über seine Mittäter wollte der Mann aber keine Aussage machen. Nun wurden aber auch ein 44-jähriger Wiener, seine 48-jährige ehemalige Lebensgefährtin und ein 49-jähriger Hausmeister ausgeforscht, so die Sicherheitsdirektion Steiermark am Donnerstag.
Am 30. November 1995 waren zwei vorerst unbekannte Männer in eine Hausmeisterwohnung am Bauernmarkt in Wien eingedrungen. Im selben Gebäude befand sich die Geschäftswohnung des mittlerweile 53-jährigen Juweliers. Als dieser seine Wohnung verließ, wurde er von den Angreifern gefesselt. Die Täter zwangen ihr Opfer, die Tresore zu öffnen und konnten mit Beute im Wert von damals rund vier Millionen Schilling (290.691 Euro) entkommen.
Im Stiegenhaus trafen die flüchtenden Räuber noch auf einen Polizeibeamten, der die Verfolgung aufnahm. Einer der Täter – ein mittlerweile 64-jähriger Grazer – riss sich die Maske vom Kopf, warf einen Teil der Beute von sich und drohte, den Polizisten mit seiner Waffe umzubringen. Der Beamte gab daraufhin die Verfolgung auf, konnte den Verdächtigen jedoch so gut beschreiben, dass er ausgeforscht und festgenommen werden konnte. Der Grazer weigerte sich jedoch die Namen seiner Komplizen freizugeben – sie kamen mit Beute im Wert von rund 1,1 Millionen Schilling (79.940 Euro) davon.
Anfang Juli erhielt das Landeskriminalamt Steiermark schließlich den anonymen Hinweis und konnte den 44-jährigen Wiener als verdächtigen Komplizen des verurteilten Grazers in Zell am See festnehmen. In weiterer Folge wurde seine ehemalige Lebensgefährtin in Niederösterreich von der Polizei gefasst. Sie soll als Fluchthelferin fungiert haben. Der 49-jährige Hausmeister wurde ebenfalls in Niederösterreich ausgeforscht. Er steht im Verdacht, den 64-jährigen Grazer zur Tat angestiftet zu haben. Nach der Einvernahme in der Steiermark wurden die drei Verdächtigen in die Justizanstalt Wien-Josefstadt gebracht.