Abkühlung ist erst am Wochenende in Sicht: Davor soll es am Freitag bis zu 38 Grad heiß werden. Vorhersagemodelle berechnen für den burgenländischen Seewinkel Spitzentemperaturen zwischen 36 und 38 Grad am Freitag. Das sind Werte in Rekordnähe. Die höchsten jemals in Österreich gemessenen Temperaturen (39,7 Grad am 23. Juli 1983 in Dellach im Drautal und 39,5 Grad am 20. Juli 2007 in Andau) dürften aber auch in den kommenden Tagen außer Reichweite bleiben. Ein Ende der Hitzewelle wird frühestens ab Sonntag erwartet, womit auch ein erhöhtes Unwetterrisiko einhergeht, warnten die Meteorologen. Kräftige Gewitterzellen können mit Sturmböen und punktuell auch mit Hagelschlag einhergehen.
Mehr Einsätze für die Rettung
Wie bereits am Dienstag hatte die Wiener Rettung auch am Mittwoch etwa um 20 Prozent mehr Einsätze gegenüber dem Durchschnitt zu verzeichnen. Vor allem Patienten mit Kreislaufproblemen und chronischen Atemwegserkrankungen machen den Einsatzkräften zu schaffen.
Seen mit Badewannen-Temperaturen
Die heimischen Seen haben unterdessen Badewannentemperaturen erreicht: 27 Grad hat das Wasser derzeit am Klopeiner See und am Turner See in Kärnten, an der Alten Donau in Wien oder am Pleschinger See in Oberösterreich, meldete der ARBÖ. Der Spitzenwert am Dienstag wurde mit 28 Grad im Bade- und Freizeitpark “Siniwelt” in der Steiermark gemessen. Der Neusiedler See hatte am Dienstag 26 Grad erreicht.
Stromverbrauch erhöht
Klimaanlagen und Ventilatoren laufen bei der Hitze natürlich auf Hochtouren, was auch den Stromverbrauch nach oben treibt. In Wien sind es derzeit durchschnittlich bis zu sieben Prozent mehr als an einem “normalen” Sommertag, in Niederösterreich um bis zu zehn Prozent. Die Großhandelspreise an den Strombörsen sind etwas gestiegen, für diese Hitze aber “äußert moderat”, sagte ein Experte. Unterdessen waren 4.200 Wiener Haushalte am Nachmittag ohne Elektrizität. Betroffen waren Teile der Bezirke Wieden und Margareten. Eine zweite Störung wurde rund um den Donaukanal und die Hainburger Straße gemeldet. Die Hitze könnte eine Mitursache sein.
Gutes Geschäft für Eisverkäufer
Erfreut zeigten sich die Wiener Eisverkäufer über das Wetter. Sowohl beim Eissalon am Schwedenplatz als auch beim Tichy in Favoriten sprach man von gutem Geschäft. Und auch der Lebensmittelkonzern Unilever, der unter anderem hinter der Marke Eskimo steht, kann der Witterung einiges abgewinnen. Kein Wunder, macht das Unternehmen doch an einem schönen Sommerwochenende mehr Eis-Umsatz als im gesamten November.