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EU-Kommission möchte 20 Prozent Frauenquote

Die EU-Kommission will in den Führungsetagen von europäischen Unternehmen eine Frauenquote von mindestens 20 Prozent bis 2015 erreichen. Derzeit seien nur knapp elf Prozent der Mitglieder eines Vorstands oder Aufsichtsrats von Frauen besetzt.
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EU-Justizkommissarin Vivane Reding erklärte vor dem Europaparlament, sie wolle auch gesetzliche Möglichkeiten prüfen. Allerdings sollten davor freiwillige Anreize in Augenschein genommen werden. Bis Ende 2011 will Reding überwachen, wie sich die Lage entwickelt. Eine gesetzlich bindende Auflage sei das letzte Mittel, um die Frauenquote anzuheben, hieß es in der Brüsseler Behörde.

Die Gleichbehandlung von Frau und Mann ist in der Realität keineswegs umgesetzt. Die Kommission verweist darauf, dass immerhin mit neun weiblichen Kommissaren ein Drittel der 27 Mitglieder des Kollegiums Frauen sind. In der EU seien nur 27 Prozent der Regierungsmitglieder weiblich, und nur 24 Prozent der nationalen Parlamente seien mit Frauen besetzt.

Noch schlechter sieht es in der Privatwirtschaft aus. In den Führungsetagen seien lediglich drei Prozent der Geschäftsführer weiblich. In Spanien, das bis Jahresmitte die EU-Ratspräsidentschaft innehatte, war 2007 ein Gesetz verabschiedet worden, das öffentliche Unternehmen mit mehr als 250 Angestellten zu einer 40-Prozent-Frauenquote verpflichtet. Obwohl das Zieldatum erst 2015 ist, hat das Gesetz schon bisher Auswirkungen gehabt. So hat sich die Frauenquote von 2006 auf 2009 von fünf auf zehn Prozent verdoppelt.

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