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Arigona Zogaj und Familie im Kosovo gelandet

©APA
Arigona Zogaj, ihre zwei minderjährigen Geschwister und ihre Mutter sind Donnerstagabend im Kosovo gelandet. Der Flug von Wien nach Pristina und die Einreise seien reibungslos verlaufen. Das gab die Volkshilfe, die die Familie betreut, bekannt.
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Die vier sowie ein Begleiter der Volkshilfe wurden bereits am Flughafen von den Behörden erwartet. Diese geleiteten sie in einen Extra-Raum, wo abgeschirmt von den übrigen Passagieren die Einreiseformalitäten erledigt wurden. Anschließend konnte die Familie über einen Hinterausgang zu einem bereitstehenden Bus gehen und mit diesem das Flughafengelände verlassen. Sie fuhren zu einem kurzfristig organisierten Quartier. Der Aufenthaltsort wird aus Rücksicht auf die Familie nicht bekanntgegeben.

Die Familie hat nach einem jahrelangen Ausschöpfen des Rechtsweges kein Bleiberecht in Österreich erhalten und musste deshalb in den Kosovo zurückkehren. Weil sie sich gegen eine Abschiebung und für die freiwillige Ausreise entschieden blieben die Chancen intakt mit Visa nach Österreich zurückzukehren.

Dass der Termin für die Abreise der Familie Zogaj, der ursprünglich bis zur Ankunft im Kosovo geheim gehalten werden sollte, doch durchsickern würde, hat sich bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet. Die Familie wurde zuletzt nahezu Tag und Nacht von den Medien beobachtet. Rund um ihren Wohnort in Frankenburg im Bezirk Vöcklabruck hielten sich mehrere Fotografen und Fernsehteams auf. Sobald die Zogajs das Haus verließen, wurden sie von Autos verfolgt. So dürften auch “Paparazzi-Fotos” von Arigona entstanden sein, die sie im Bikini beim Baden am Attersee zeigten.

Der Plan der Familie, den Medienrummel zu umgehen, indem sie ihre Reise nicht (wie vielfach erwartet) am Flughafen Wien, sondern am Flughafen Salzburg antrat, hat damit nicht das erhoffte Ergebnis gebracht. Mit dem Bekanntwerden der Flugzeiten war am Donnerstag auch abzusehen, dass die Familie bereits bei ihrer Ankunft im Kosovo von Medienvertretern erwartet werden würde und eine unauffällige Einreise nicht mehr möglich sein werde.

Die Ausreise im Flugzeug wurde gewählt, weil die Zogajs keine Personaldokumente besitzen und deswegen auf dem Landweg beim Überschreiten der Staatsgrenzen Schwierigkeiten bekommen hätten. Für den Flug von Salzburg über Wien nach Pristina reicht dagegen ein von den österreichischen Behörden ausgestelltes Heimreisezertifikat aus, mit dem sie am Flughafen einchecken können.

Die Kosten für die Flugtickets bezahlt die Familie aus Geldern, die sie von Unterstützern bekommen hat. Eine angebotene finanzielle Hilfe vom Innenministerium hat sie abgelehnt – sie will nicht dem Staat zur Last fallen.

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