“Er redet mit uns nicht mehr. Der Verdächtige ist für uns ein Schweigender”, so Janitsch.
Zu Spekulationen und Berichten aus verschiedensten Medien werde man keine Angaben machen, hieß es sowohl von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt als auch vom LKA. Dass bei dem Verdächtigen, wie die Tageszeitung “Österreich” berichtete, Bargeld gefunden wurde, konnte man bestätigen. “Weitere Angaben gibt es nicht”, so Schneider-Ponholzer. Auch zu möglichen Blutspuren im Pkw des Mannes schwieg die Erste Staatsanwältin.
“Man muss es sich so vorstellen, als ob man eine Schale voller Nüsse vor sich stehen hat. Und diese Nüsse müssen nun einzeln geknackt werden”, erklärte Janitsch das weitere Vorgehen des LKA. Zu den Blutspuren, die laut dem Zeitunsbericht im Wagen des Verdächtigen gefunden wurden, jedoch von ihm selbst und nicht vom Opfer stammen sollen, meinte Janitsch knapp: “Das ist eine weitere Nuss.”
Solche “Nüsse” seien auch die Hinweise aus der Bevölkerung: Gestern, Dienstag, veröffentlichte die Polizei zwei Bilder des Verdächtigen. Seither “plätschern die Hinweise sporadisch dahin”, so Janitsch. Mehr Informationen erhoffen sich die Ermittler nun durch eine Flugblatt-Aktion in vier burgenländischen Gemeinden: In Zurndorf und Nickelsdorf – das Maisfeld, auf dem die brennende Leiche entdeckt wurde, liegt zwischen diesen beiden Gemeinden – und der Umgebung werden Zettel verteilt.
Am Dienstag wurde bekannt, dass der Verdächtige einen “aktiven Beitrag” zur Identifizierung der Leiche geleistet hat. “Er hat die Tote aus Nickelsdorf mit einer möglicherweise abgängigen Frau aus seinem Umfeld in Zusammenhang gebracht”, sagte Janitsch. “Das war auch Auslöser für die Identifizierung”, so der Einsatzleiter.
Dass ein Täter – für den Verdächtigen im Fall Lydia D. gilt die Unschuldsvermutung – selbst mit der Polizei in Kontakt tritt, sei “nichts Neues”. “Es kommt öfters vor, dass ein Täter oder eben ein Beschuldigter die Flucht nach vorne antritt”, erklärte Janitsch. “Besonders dann, wenn sie damit rechnen müssen, dass die Polizei irgendwann vor ihrer Tür steht”, sagte der Oberstleutnant.