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Todesangst im Urlaub!

Für Bernie Rieder wurde der Südsee-Insel-Traumurlaub zum Albtraum. Der Grund: Verdacht auf Hodenkrebs. Mit dem Seitenblicke Magazin sprach er erstmals offen über die Diagnose.
Bernie Rieder

Eigentlich hätte es ein Traumurlaub werden sollen. Starkoch Bernie Rieder hatte sich im Juli drei Wochen freigeschaufelt, um auf den Cook Islands im Südpazifik abzutauchen.

“Ich wollte nur mehr heim!”

Zur Ruhe kommen wollte er. Aber kaum hatte der Urlaub begonnen, da war’s mit der Entspannung für Rieder auch schon wieder vorbei. Beim Duschen entdeckte er nämlich zwei münzgroße Knoten. Am Hoden. “Ich habe mich körperlich zu dem Zeitpunkt so gut wie noch nie gefühlt – und plötzlich das”, erzählt er über den Schock.

Und dass ihn das Ganze völlig unerwartet getroffen habe. Keine Schmerzen habe er gehabt. Nichts. Wenn dir so was passiert, ist alles andere plötzlich wurscht. Das sind Todesängste”, sagt Rieder über den Albtraumurlaub und fügt leise hinzu: “Ich bin ja vorbelastet. Meine Mutter ist an Leukämie gestorben, mein Großvater an Lungenkrebs.”

Sofort habe er seine Tante, eine Ärztin, daheim in Österreich angerufen und um Rat gefragt. Nachdem ein Termin beim Urologen in Wien vereinbart wurde, war für ihn klar, dass er schnellstmöglich ein Rückflugticket braucht. “Da hast du echt andere Sachen im Kopf als Urlaub oder wie schön alles ist. Ich wollt nur mehr heim zum Arzt.”

Bloß: Das Umbuchen dauerte, und von Neuseeland nach Hause ist’s ein langer Weg. Rieder hatte einige Tage zum Grübeln. “Ich wollte ja im Urlaub ein bissl Zeit für mich haben und mir über ein paar Dinge klar werden, mich mit mir beschäftigen. Na ja, das hab ich dann auch getan – aber intensiver, als mir lieb war. Ich hab an nichts anderes mehr denken können und mir wirklich das Schlimmste ausgemalt.”

Stunden habe er vor dem Computer verbracht, um im Internet jede noch so kleine Information über Hodenkrebs zu finden, erzählt der 35-Jährige. Dass laut Statistik Männer zwischen 25 und 40 Jahren besonders gefährdet sind, habe er da gelesen. Oder dass die Tumoren schnell strahlen können. An Schlaf war kaum zu denken.

Zurück in Wien, gab’s nach einer Ultraschalluntersuchung schließlich die erlösende Diagnose. Die Tumoren sind gutartig. “Solange sie nicht wachsen, muss nicht einmal operiert werden. Ich war so unfassbar froh.” Den abgebrochenen Urlaub will Rieder jetzt nicht fortsetzen. Auch wenn nach der ganzen Aufregung das Nervenkostüm ein bisschen Ruhe vertragen könnte.

Was Bernie Rieder nun für seine Zukunft plant, erfahren Sie im Seitenblicke Magazin 34/10

(seitenblicke.at/foto:Christine Wurnig)

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