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Scharfe Reaktionen auf Straches Volksbefragungs-Idee

©APA
Wenig Begeisterung hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Dienstag mit seiner Idee einer Volksbefragung über ein Minarett-Verbot in Wien in den gegnerischen politischen Lagern ausgelöst.

“Auf das abgrundtiefe Niveau von Strache werden wir niemals hinabsteigen”, bemühte sich SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch um Distanz: “Abgesehen davon ist es einfach nur zynisch, dieses demokratische Mittel vorzuschieben, wenn es der FPÖ in Wirklichkeit nur darum geht, Menschen gegeneinander aufzuhetzen und Zwietracht zu säen.”

“Politische Pausenclowns”

“Mit ihrem Provozieren um jeden Preis, sind die Blauen endgültig zu politischen Pausenclowns geworden”, konstatierte ÖVP-Chefin Christine Marek Straches Interviewaussagen. Allen halbwegs vernünftig denkenden Menschen sei klar, dass der rote Jumbo auch in den nächsten fünf Jahren noch fliegen werde. Und da bedürfe es des schwarzen Lotsen, während die FPÖ gar keine Verantwortung tragen wolle: “Daher ist jede Stimme für Blau eine verlorene Stimme.” Entsprechend gelte auch für das von Strache angekündigte Schattenkabinett, das er vor der Wahl vorstellen will: “Dieses von Strache herbei fantasierte Schattenkabinett wird im Schatten bleiben. Und das ist auch gut so.”

“Gruselkabinett”

Auch Bürgermeister Michael Häupl (S) hat offenbar keine sonderlich großen Erwartungen an die Riege der freiheitlichen Stadtratskandidaten: “Das wird wahrscheinlich das größte Gruselkabinett, das man seit längerer Zeit gesehen hat”, meinte er am Dienstag in der Bürgermeister-Pressekonferenz.

“Unappetitliches Wahlkampfmanöver”

Der grünen Frontfrau Maria Vassilakou sah im Strache-Vorstoß ein “unappetitliches Wahlkampfmanöver”: “Strache greift einmal mehr in die Mottenkiste der billigen Wahlkampftricks und versucht, Ressentiments zu schüren.” Hiermit wolle er von den korrupten Machenschaften seiner Kärntner Parteikollegen ablenken. “Bedenklich finde ich, dass Strache nun nicht mehr nur Muezzine herbei fantasiert, sondern auch noch absolute Mehrheiten”, machte sich Vassilakou Sorgen um Straches Zustand.

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