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Erdbeben in der Wiener Innenstadt

In der Bundeshauptstadt hat am Mittwoch die Erde gebebt - in Form einer Simulation. Der börsenotierte AlthausentwicklerConwert Immobilien Invest SE hat gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für bautechnische Immobilienbewertung (ÖIBI) in einem Jahrhundertwendebau in der City einen Erdbebengroßversuch durchgeführt.

Dadurch soll die Sicherheit solcher Gründerzeithäuser im Ernstfall analysiert werden, hieß es in einer Pressekonferenz am Nachmittag. Der betreffende Baukomplex in der Operngasse steht im Besitz von conwert.

Bei der Simulation wurden Schwingungen direkt in das Gebäude geleitet, wobei die Frequenzen denen eines Erdbebens gleichen. Dadurch könne ermittelt werden, wie sich der Bau im Katastrophenfall verhalten würde, wurde erklärt. Eventuelle Schwachstellen könnten bei einem Umbau dann verstärkt werden. Der Versuch ist laut Conwert eingebettet in ein größeres Forschungsprogramm zur Ermittlung der Erdbebensicherheit von Altbauimmobilien.

“Jährlich verschwinden viele der rund 35.000 Gründerzeithäuser in Wien durch Abbruch”, beklagte Direktor Thomas Rohr. Conwert setzte sich für die Erhaltung des historischen Stadtbilds durch Sanierung derartiger Komplexe ein. In jenem Gebäude, wo der Test heute durchgeführt wurde, plant der Developer Wohnungen und Büros auf einer Gesamtnutzfläche von rund 10.000 Quadratmetern. Das Projekt befinde sich derzeit im Analyse- und Planungsstatus.

Zum Hintergrund: In Wien wird die Erdbebennorm EUROCODE streng ausgelegt, was etwa Vorhaben für Dachgeschoßausbauten erschwert. Conwert-Direktor Rohr hatte bereits vor rund einem Jahr kritisiert, dass dadurch Investitionen in Altbauimmobilien zunehmend unrentabel würden.

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