Auch beim Gas sieht er Preissenkungspotenzial. Boltz geht aber selber nicht davon aus, dass die Energieanbieter vor Ende der beginnenden Heizsaison die Preise senken, sondern warten dürften, “bis die Mengen abgesetzt und das Geld herinnen” seien, wie der Regulator in Alpbach der APA sagte. Vor allem bei teureren Anbietern sollten aber Anfang 2011 Preissenkungen auch bei den bestehenden Kunden möglich sein, sagte Boltz.
Die Großhandelspreise für Strom seien seit 2008 gefallen, bei Gas seit Anfang 2009. Beim Strom seien die Spotpreise derzeit um die Hälfte billiger als im Frühherbst 2008, berichtete Boltz. Er geht davon aus, dass die Großhandelspreise noch geraume Zeit moderat bleiben. Damit steige der Druck noch weiter, die Endkunden am niedrigen Einkaufspreisniveau teilhaben zu lassen.
Dass zu wenig passiere, liegt für Boltz am mäßigen Wettbewerb im Land. Die Anbieter-Wechselrate bei Strom liege in Österreich nur bei 1,5 bis 2 Prozent, bei Gas sei es noch weniger. Das reiche nicht, um scharf zu kalkulieren. In Deutschland seien die Wechselraten weitaus höher.
Von der Großhandelspreisentwicklung her wäre nach den Preisbeobachtungen der E-Control noch zu Jahresende Verbilligungen möglich. Realistischerweise geht auch Boltz davon aus, dass während der Heizsaison wohl nichts passieren wird. Steigen die Preise für Energieimporte, werde sich voraussichtlich auch dann nichts tun.