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Pakistan fordert Entschuldigung von NATO

Nach einem tödlichen NATO-Angriff in Pakistan fordert die aufgebrachte Regierung in Islamabad eine offizielle Entschuldigung des Bündnisses. "Wenn Ihr (die NATO) den Vorfall nicht erklärt, und wenn Ihr keine Entschädigung zahlt oder Euch dafür entschuldigt, dann haben wir andere Möglichkeiten, und wir werden sie nutzen", sagte Premierminister Syed Yusuf Raza Gilani. Welche Möglichkeiten er meinte, sagte der Regierungschef in seiner Ansprache vor dem Parlament in Islamabad am Freitag nicht.

Nach pakistanischen Angaben waren beim Angriff von NATO-Hubschraubern am Donnerstag an der Grenze zu Afghanistan drei pakistanische Soldaten getötet worden. Die NATO-geführte Afghanistan-Schutztruppe ISAF kündigte eine Untersuchung an.

Nach dem Vorfall hatte Pakistan die wichtigste Nachschubroute für die ausländischen Truppen in Afghanistan für die NATO gesperrt. Der Grenzübergang Torkham blieb auch am Freitag für NATO-Konvois geschlossen. Etwa 100 Lastwagen stauten sich dort. Aufständische steckten unterdessen im Süden Pakistans 27 Lastwagen mit Treibstoff für die ausländischen Truppen in Afghanistan in Brand.

Gilani sagte vor dem Parlament: ”Als verantwortungsvolle Nation habe wir unsere Antwort auf diplomatischen und politischen Kanälen übermittelt, aber ich versichere dem Land durch dieses Haus, dass wir keinen Übergriff auf pakistanisches Territorium erlauben werden.” Bereits am vergangenen Wochenende und am Montag hatte die NATO aus Afghanistan heraus Ziele in Pakistan angegriffen. ISAF-Angaben zufolge waren dabei Aufständische getötet worden.

Nach dem jüngsten Vorfall hatte die ISAF mitgeteilt, ihre Soldaten seien auch diesmal davon ausgegangen, dass es sich um Aufständische gehandelt habe. Islamabad hatte bereits zu Wochenbeginn mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollte die ISAF Angriffe auf pakistanisches Territorium fortsetzen.

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