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"Elefantenrunde" der Kandidaten der Wien-Wahl

Diskussion zwischen den Spitzenkandidaten
Diskussion zwischen den Spitzenkandidaten ©APA (Pfarrhofer)
Die fünf Spitzenkandidaten für die Wien-Wahl sind am Sonntagvormittag das erste Mal zu einer gemeinsamen TV-Diskussion zusammengekommen. Bei der vom Umgang her geziemten "Elefantenrunde" im ORF dominierten unter Leitung von Wien-Chefredakteur Tesarek die Themen Integration und Bildung. Konsens bestand dabei, dass das Beherrschen der deutschen Sprache zentrale Voraussetzung für Integration sei.

SPÖ-Bürgermeister Häupl konstatierte: “Deutsch ist die Kommunikation, die bei uns entsprechend notwendig ist.” Zugleich könne man keine Obergrenzen von 25 Prozent für Volksschüler mit Migrationshintergrund in einer Klasse einziehen, wenn 49 Prozent der Kinder einen solchen hätten. “Allein mit Freiwilligkeit werden wir hier nicht weiterkommen”, votierte dagegen ÖVP-Spitzenkandidatin Marek für Verpflichtungen im Integrationsbereich.

“In einer deutschsprachigen Stadt wie Wien wird man wohl kaum beruflichen Erfolg haben, ohne die Sprache zu beherrschen”, konzedierte auch Grünen-Frontfrau Vassilkou. Zentral seien aber die Anerkennung von Berufsabschlüssen und “Sozialarbeit vor Ort in jedem größeren Gemeindebau”.

“Ich bin kein Ausländerfeind – aber ich bin ein Feind der SPÖ-Politik in dieser Frage”, zeigte sich FPÖ-Chef Strache angriffig. FPÖ-nahe präsentierte sich BZÖ-Frontmann Sonnleitner mit der Formulierung: “Ich glaube, dass die Integrationspolitik gescheitert ist.”

Noch klarer offenbarten sich die Bruchlinien zwischen den einzelnen Parteien bei der Frage der Bildungspolitik. Die Neue Mittelschule als Ganztagesschulen samt Leistungsgruppen sei für ihn ein absolutes “Go-Go”, wohingegen für Marek dies ein “No-Go” sei, griff Häupl zu Sprachspielen. “Wir brauchen Leistungsdifferenzierung”, votierte Marek stattdessen gegen eine “undifferenzierte Gesamtschule”. Auch Strache plädierte gegen die Gesamtschule.

Im Bereich der Wirtschaftspolitik verteidigte indes Häupl die Leistungen der vergangenen Jahre. Die Oppositionskräfte forderten stattdessen kürzere Betriebsgenehmigungszeiten, ein Absenken der Belastungen für kleinere und mittleren Unternehmen sowie die Förderung von Zukunftstechnologien.

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