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Aussprache zur Roma-Ausweisung

Papst Benedikt XVI. hat den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy am Freitag zu einer zweiten Privataudienz in knapp drei Jahren empfangen. Wegen der Roma-Abschiebungen innenpolitisch unter Druck und vom Papst indirekt kritisiert, hatte Sarkozy um diese Aussprache mit Benedikt nachgesucht. Politische Beobachter werteten den fünfstündigen Besuch des Präsidenten in Rom auch als den Versuch, die Wellen zu glätten und die katholischen Wähler zurückzugewinnen, die seine harte Abschiebungspolitik ablehnen.

Worüber der Papst und der Staatspräsident im Apostolischen Palast im Einzelnen sprachen, wurde zunächst nicht bekannt. Der zum dritten Mal verheiratete Sarkozy hatte darauf verzichtet, seine italienisch-französische Gattin Carla Bruni mitzubringen. Vor der Reise teilte der Élyséepalast auch mit, der Präsident wolle sich in Rom nicht vor den Medien äußern.

Nach der Privataudienz beim Papst stand ein Gespräch mit der rechten Hand des Kirchenoberhauptes, Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, auf Sarkozys Programm. Bei einem kurzen Besuch im Petersdom wollte er zudem in der Kapelle der in Frankreich besonders verehrten Heiligen Petronilla einen “Augenblick der Andacht” einlegen. Zum Schluss war ein Mittagessen zu Ehren Bertones vorgesehen.

Aus Frankreich waren in den vergangenen Monaten mehr als 8.000 Roma vor allem aus den EU-Staaten Rumänien und Bulgarien abgeschoben oder gegen eine Heimkehrprämie ausgeflogen worden. Die Gendarmerie soll nach jüngsten Medienberichten außerdem eine illegale Kartei führen, in der Roma und andere nicht sesshafte Minderheiten vermerkt seien.

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