Die FPÖ ist für den freiheitlichen Generalsekretär Harald Vilimsky der einzige Sieger bei der Wien-Wahl. Alle Wahlziele der FPÖ – das Brechen der absoluten Mandatsmehrheit der SPÖ sowie ein Ergebnis von über 20 Prozent – “scheinen leichtfüßig übersprungen worden zu sein”, meinte Vilimsky am Sonntag in einer ersten Reaktion zum ersten “Wahltrend” des Meinungsforschungsinstituts SORA für den ORF. Zurückhaltend gaben sich noch die Grünen und das BZÖ.
“Eine Wahnsinnsleistung” von FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache, freute sich Vilimsky gegenüber der APA. Es sei ein “wundervoller Tag”, ein “Tag der Gerechtigkeit”. Kritik übte Vilimsky an der SPÖ: Deren Comic (darin wird gegen Nazi-Zombies und einen Androiden mit dem Aussehen Straches gekämpft, Anm.) sei ein “Tabubruch” gewesen, der beispiellos in der Geschichte der Zweiten Republik sei. Nun zahle die SPÖ die “Zeche” für alle “Widrigkeiten” im Wahlkampf.
Die FPÖ vermutet außerdem Wahlbetrug in mehreren Bezirken und fordert in diesem Zusammenhang Aufklärung. Angesprochen auf seine politische Zukunft meinte der Nationalratsabgeordnete, er habe immer gesagt, nach Wien zu wechseln, wenn Strache Bürgermeister werde – wenn nicht, bleibe er im Bund.
Der Grüne Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner wollte vorerst noch keinen eindeutigen Trend für einen Verlust erkennen. Die Grünen liegen laut SORA zwischen elf und 13 Prozent, was gegenüber den 14,63 Prozent von 2005 jedenfalls ein Rückgang wäre. “Ohne Hochrechnung mit tatsächlich ausgezählten Daten kann man überhaupt nichts dazu sagen”, so Wallner zur APA.
Für die Grünen vernahm er in den vergangenen Wochen “eine Dynamik nach oben, Maria Vassilakou hat einen sehr guten Wahlkampf geführt”. Zudem hoffen die Grünen, dass sie überproportional von den Wahlkarten profitieren könnten, sich also das Ergebnis noch nach dem Wahlabend zu ihren Gunsten ändern könnte.
Das BZÖ ist mit den Bewertungen des ersten Trends, der auf Umfragen basiert, ebenfalls “sehr vorsichtig”, wie Generalsekretär Christian Ebner gegenüber der APA betonte. Das BZÖ würde demnach ja den Einzug in den Landtag mit ein bis drei Prozent klar verfehlen. Falls sich der Trend bewahrheite, habe sich das BZÖ in Bezug auf die Stimmenzahl sehr verbessern können, so Ebner. Auch das zweite Ziel, der Einzug in die Bezirksvertretungen, dürfte sich dann dennoch ausgehen, meinte Ebner. Man warte aber das tatsächliche Ergebnis ab.