Am 22.10. bietet sich durch Ausstellungen des Bank Austria Kunstforums und des Kunst Haus Wien die Gelegenheit, sowohl das Werk der Malerin Frida Kahlo (1907-1954) als auch jenes der Fotografin Tina Modotti (1896-1942) im Rahmen großer Retrospektiven kennen zu lernen.
So wie die biografischen Wege der beiden Frauen sich im Mexiko der 1920er-Jahre kreuzten, so weisen Leben und Wirkungsgeschichte der beiden manche Parallele auf: Beiden früh verstorbenen Künstlerinnen standen nur relativ kurze Schaffensphasen zur Verfügung, sie erlebten auch nur wenige Ausstellungen ihrer Werke. In der Wahrnehmung der Nachwelt mussten sie sich erst aus den Schatten des Ruhmes weltberühmter Partner lösen: Kahlo aus dem von Diego Rivera, Modotti aus dem von Edward Weston.
Tina Modotti – Fotografin und Revolutionärin bis 7. 11. im Kunst Haus Wien
Eine umfassende Retrospektive einer der faszinierendsten Frauengestalten des 20. Jahrhunderts. Berühmt wurde sie durch ihre Fotografien aus dem Mexiko der 1920er-Jahre und ihre Involvierung in die revolutionären Bewegungen ihrer Zeit. Tina Modotti lernte Frida Kahlo 1928 kennen und stellte sie Diego Rivera vor, den Frida schon als junges Mädchen beim Malen von Wandgemälden bewundert hatte und den sie ein Jahr später heiratete.
Frida Kahlo – bis 5. 12. im Bank Austria Kunstforum
Kahlos Kunst ist untrennbar mit ihrer Vita verbunden. Gemälde und Zeichnungen sind nicht nur das Spiegelbild ihres durch körperliches und psychisches Leid geprägten Lebens – die Malerin litt ihr Leben lang an den Folgeschäden eines lebensgefährliche Busunfalls in ihrer Jugend – sondern ihr malerisches und zeichnerisches uvre zählt auch zu den komplexesten Kapiteln der Kunst der Zwischenkriegszeit zwischen Neuer Sachlichkeit und Surrealismus.