AA

Österreich soll attraktives Einwanderungsland werden

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Industriellenvereinigung (IV) wollen Österreich als ein attraktives Einwanderungsland für qualifizierte Arbeitskräfte positionieren: Ein erster Schritt ist die von der WKÖ und IV unterstützte "Rot-Weiß-Rot Card", die voraussichtlich ab 2012 den Zuzug von hochqualifizierten Arbeitskräften nach Österreich erleichtern soll.
"Rot-Weiß-Rot Card soll Zuzug regeln
Kriterien für Zuwanderung
Fischer sieht Card positiv

“Österreich ist derzeit noch zu wenig attraktiv für höher qualifizierte Zuwanderer”, sagte Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der WKÖ. Die demografische Entwicklung sowie der Fachkräftemangel machten eine kriteriengeleitete Zuwanderung nach Österreich nötig. Vor allem in den Bereichen Technik und Produktion sowie Forschung und Entwicklung (F&E) gebe es Bedarf nach Arbeitskräften aus Nicht-EU Ländern, so Beyrer. Aber auch das österreichische Arbeitskräftepotenzial müsse unter anderem durch bessere Qualifizierung und eine Reform des Pensionssystems besser ausgenützt werden, sind sich die beiden Interessensvertreter einig. Weiters soll ein Info-Portal im Internet eingerichtet werden, um über das österreichische Migrationssystem zu informieren.

Als Negativbeispiel führen Beyrer und Hochhauser die Situation von hochqualifizierten Uni-Absolventen aus nicht EWR-Ländern an, die in Österreich studiert haben. Fast alle hätten wieder in ihr Heimatland zurückkehren müssen, weil sie nicht das für Schlüsselkrafte notwendige Gehalt von knapp 2.500 Euro erreicht hätten, so Margit Kreuzhuber, Migrationsbeauftragte der WKÖ. Dies sei eine paradoxe Situation, die Einkommensgrenze werde aber mit der Rot-Weiß-Rot-Card fallen, so Beyrer

Das Institut für Höhere Studien (IHS) und die Donauuniversität Krems haben im Auftrag der WKÖ und der IV eine Studie über die Auswirkungen eines kriteriengeleiteten Zuwanderungsmodells verfasst. Diese Form der Migrationspolitik fördere Wachstum und Wohlstand, so Ulrich Schuh, Leiter der Abteilung Ökonomie am Institut für Höhere Studien (IHS). Durch die Einführung der Rot-Weiß-Rot-Card würde die Zahl der höher qualifizierten Zuwanderer deutlich steigen, und zwar von derzeit 1.000 auf bis zu 8.000 Personen im Jahr 2030, schätzt der Wissenschafter.

In Summe würde dies eine Zuwanderung von etwa 100.000 Fachkräften aus Drittstaaten zwischen 2010 und 2030 bedeuten. Derzeit wandern jährlich rund 100.000 Personen nach Österreich ein, aber gleichzeitig wandern rund 70.000 Menschen aus. Von den Zuwanderern sind laut IHS rund 45 Prozent aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), 41 Prozent kommen im Rahmen des Familiennachzugs aus Drittstaaten und nur 1,5 Prozent sind Schlüsselkräfte. Der Spielraum für Migrationspolitik sei begrenzt, so Schuh.

Weiters schätzen IHS und die Donauuniversität, dass durch die verbesserte Qualifikationsstruktur der Migranten zusätzliche 20.000 bis 25.000 Arbeitsplätze bis zum Jahr 2050 geschaffen werden. Außerdem könne ein kriteriengeleitetes Zuwanderungsmodell wie die Rot-Weiß-Rot-Card das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zusätzlich bis zum Jahr 2050 um bis zu 1,8 Prozent steigern.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Österreich soll attraktives Einwanderungsland werden
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen