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Temposünder beherrschen Österreichs Straßen

Zu schnelles Fahren gilt in Österreich immer noch als Kavaliersdelikt. Gerade im Ortsgebiet wäre mehr Disziplin angebracht.

Eine aktuelle Erhebung des KfV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) zeigt, dass die Bereitschaft, Tempolimits einzuhalten, oft gering ist. 81 Prozent der Pkw-Lenker überschritten Tempo-30-Limits, mehr als die Hälfte der Pkw-Lenker hielt sich nicht an die Tempo-50-Vorgabe im Ortsgebiet. In einer Tempo-30-Zone wurde sogar ein Höchstwert von 90km/h gemessen. “Vor allem im Ortsgebiet werden Geschwindigkeitsbegrenzungen von vielen Pkw-Lenkern als Richtgröße gesehen.” Doch gerade hier sei es notwendig, sich an die Limits zu halten: “Hier bewegen sich viele ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Kinder und Radfahrer. Rasen kann tödlich enden“, betont Othmar Thann, Direktor des KfV.

Freiland und Autobahn

Bei höheren Geschwindigkeiten werden Tempo-Limits zwar eher eingehalten, dennoch fuhren 44 Prozent der Pkw-Lenker auf Freilandstraßen mit 70km/h-Beschränkung schneller als erlaubt, (80km/h: 36 Prozent) und die 100km/h-Beschränkung übertraten 15 Prozent der Pkw-Lenker. Auf Autobahnen überschritt jeder fünfte Pkw-Lenker die Höchstgeschwindigkeit von 130km/h.” Erschreckend: In Österreich passierte 2009 jeder zweite tödliche Unfall auf einer Freilandstraße.

Auch Moped- und Motorradlenker überschreiten vor allem im Ortsgebiet die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten. In 30er-Zonen ignorieren 86 Prozent das gesetzliche Tempolimit (50 km/h: 75 %). Im Freiland sieht es nicht viel besser aus: bis zu 72 Prozent der Zweiradfahrer halten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Auf Autobahnen betrug der Anteil der zweirädrigen Geschwindigkeitsübertreter 29 Prozent.

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