In Wien ging nix weiter, und das Hadern darob ging der Schauspielerin ziemlich auf die Nerven. Also beschloss sie, nach Berlin zu übersiedeln. Und siehe da: Drei Wochen später drehte Elke Winkens bereits den ersten Film ? “Rottmann” an der Seite von Heino Ferch. Sie spielt darin eine Hauptrolle, nämlich seine Ehefrau. Aber wie fühlt sich das eigentlich alles für ihren Freund, den Chirurgen Gerald Loho, an, der ja in Wien geblieben ist?
Mit dem Seitenblicke Magazin sprach Elke Winkens erstmals offen über ihre neue Fernbeziehung und die Tücken ihres Berufs.
Seitenblicke: Sie leben seit einiger Zeit in Berlin, hat es Ihnen in Wien nicht mehr gefallen?
Elke Winkens: Nein, das hat damit nichts zu tun. Ich wollte vor einem Jahr beruflich neue Wege gehen, mich einfach neu definieren. In Österreich gibt es nun mal zu wenige Möglichkeiten für Schauspieler. Bei mir kam dazu, dass das hier auch nicht meine Sprache ist. Wenn ein Regisseur kommt und sagt: “Kannst du eine Tschechin spielen mit Wiener Akzent?” Nein. Kann ich nicht.
Was war der Knackpunkt, an dem Sie das für sich beschlossen haben?
Ehrlich ? für einen Schauspieler ist es schwierig, nichts zu tun. Man beginnt sich zu fragen: Bin ich gut genug oder nicht? Ich habe schon regelmäßig gearbeitet, aber selten hat es mich erfüllt, was ich tat. Und plötzlich war ich 40 und wusste nicht mehr, wohin mit mir. Und das ist höchst unattraktiv.
Wovon haben Sie in weniger guten Zeiten gelebt?
Von Gerald, meinem Lebensgefährten! (Lacht.) Nein, von meinem Ersparten. Aber ich kenne natürlich so etwas wie Existenzängste. Und auf der Schauspielschule bringt dir ja niemand bei, dass man sein Geld weglegen muss. Aber das muss man! Und das habe ich eigentlich auch immer gemacht.
Und wie hat Ihr Lebensgefährte Gerald Loho die Übersiedlung gesehen?
Er war sofort einverstanden und meinte: Du musst tun, was du tun musst.
Hat sich seit dem Umzug nach Berlin in Ihrer Beziehung etwas verändert?
Es tut uns total gut! Das hat auch etwas mit Loslassen zu tun, und es funktioniert!
Hand aufs Herz ? fällt Ihnen das leicht?
Neiiin, ich bin ja ein Kontrollfreak! Und der Mann ist diesbezüglich echt meine Übung. Aber es gibt doch dieses schöne Sprichwort: Wer kontrolliert, verliert. Was sich natürlich waaahnsinnig leicht sagt. (Lacht.)
Wann haben Sie denn vor, wieder fix nach Wien zurückzukehren?
Nö, ich komm nicht mehr zurück. Ich habe meine Arbeit in Berlin und mein Privatleben hier in Wien. Ich hab?s einfach umgedreht und werde weiterhin pendeln.
(Seitenblicke Magazin/Foto: dapd)