Er nennt sich Money Boy, heißt mit bürgerlichem Namen Sebastian Meisinger, wurde 1981 in Wien geboren und sorgt seit einiger Zeit für ziemliches Aufsehen. Nämlich genau seit dem Zeitpunkt, als er im vergangenen Oktober sein in Eigenregie gedrehtes Video “Dreh den Swag auf” auf YouTube veröffentlichte, einer Coverversion von Soulja Boys “Turn My Swag On”. Der Clip wurde millionenmal angeklickt und sofort entbrannten nicht nur im deutschsprachigen Raum heiße Diskussionen darüber, ob es sich dabei um eine Rap-Verarschung handelt. Schlechte Reime, gepaart mit null Gesangstalent – kann das ernst gemeint sein? Nun, mittlerweile steht fest: es kann …
Newcomer
In einem Interview mit der Online-Ausgabe der deutschen “Bild” erklärte Sebastian alias Money Boy: “Viele Leute denken, ich will nur entertainen. Mit meiner Musik meine ich es ernst, ich bin keine Parodie!” Sein Fokus liege jetzt “ganz klar auf der Musik”, so der 29-Jährige, der damit sowohl sein Publizistik-Studium als auch “echte” Jobs als Journalist und im PR-Bereich hinter sich gelassen hat.
Gelohnt hat sich der Berufswechsel allemal, denn seit 10. Dezember 2010 ist die nähere Zukunft von Money Boy gesichert; da unterschrieb der Neo-Rapstar einen Plattenvertrag bei Sony Music. Und das, obwohl er “erst im Sommer so richtig mit dem Rappen angefangen” hatte.
“Talent & coole Texte”
Gegenüber Bild.de erklärte Sebastian Meisinger auch das Geheimnis seines Erfolgs: “Es ist wichtig, Talent zu haben. Man muss coole Texte schreiben können und die Technik beherrschen. Ich kann alles, was einen Rapper ausmacht, und weiß, was den Nerv der Leute trifft.”
Und weiter: “Ich habe sofort voll auf das Internet gesetzt und meine Songs kostenlos über Dienste wie Facebook und Twitter promotet … Ich habe mit einem befreundeten Kameramann ein hochwertiges Video zu dem Song ‘Dreh den Swag auf’ gefilmt. Der Clip hat mich null Euro gekostet”.
Star-Power
Auch andere Hip-Hopper zeigen sich von dem neuen Kollegen ziemlich angetan. So fuhr Sido extra nach Wien, um Money Boy persönlich kennenzulernen. Mit Eko Fresh wiederum nahm dieser die Nummer “Ich kann nur gewinnen” auf. Zudem gab der Österreicher bereits einige Konzerte in Deutschland, war bei MTV zu Gast – und ein Ende des Hypes ist nicht abzusehen. Man wird also schon bald mehr von Money Boys “Swag” hören; und wer bis jetzt noch nicht weiß, worum es dabei eigentlich handelt, der lausche den Ausführungen des Meisters gegenüber der “Bild”: “Es ist ein Begriff aus der amerikanischem Umgangssprache: Können, Stil und Auftreten … Es ist ein Lebensgefühl.”
Na dann, frohes neues Jahr!
(seitenblicke.at/Screenshot: YouTube)