Preisdumping trotz AMA-Gütesiegel

Die Herkunftsauszeichnung bei Lebensmitteln soll verschärft werden.
(amp) Geht es nach Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich, dann sollen die Konsumenten künftig beim Einkauf besser über die Herkunft von Lebensmitteln informiert werden. Das AMA-Gütesiegel garantiert Österreichische Herkunft. Dennoch kommt es immer wieder zu Preisdumping. “Die ist nicht in unserem Sinne”, versichert Berlakovich und wünscht sich eine umfassendere Herkunftsauszeichnung. Dies könnte im Zuge der Finanz- und Zahlungsplanung 14-20 in der EU umgesetzt werden.
Vor rund 200 Bäuerinnen und Bauern stellte Berlakovich die Zusammenhänge der EU-Agrarpolitik dar und gab Einblick in die “Steuermechanismen” bei Milch- und Fleischpreisen. So konnten der Milchpreis- und der Schweinefleischpreisverfall “aufgefangen” werden. “Landwirtschaft muss wirtschaftlich planbar werden um durch produzierende Landwirte den Marktanteil und die heimische Wertschöpfung zu sichern”, setzt sich Berlakovich samt Regierung und EU-Verbündeten die Latte hoch.
Ein Bild über die Bergregion
Wichtig ist für den Bauernbund-Bezirksobmann und ÖVP-Agrarsprecher Josef Türtscher, dass sich der Landwirtschaftsminister selbst ein Bild über die Region macht. Dadurch können die Interessen der Bauern bei den laufenden Verhandlungen über die künftige gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union besser vertreten werden, glaubt Türtscher. Sorge bereitet den Vorarlberger Landwirten vor allem das Auslaufen der Milchkontingentierung sowie die damit verbundene Entwicklung des Milchpreises.
Energieautonomie bis 2050
“Es kann nicht sein, dass Österreich von russischen Öl- und Gaslieferungen abhängig ist”, macht sich Berlakovich für eine mittelfristige Energieautonomie stark. “Wenn wir das Ziel bis 2050 erreichen wollen, müssen wir uns auch zum Energiesparen bekennen”, fordert der Minister entsprechende Synergiemaßnahmen ein. Mit Biomasse sieht Berlakovich auch eine längerfristig zusätzliche Wertschöpfung für die Landwirte.