Die Kommunikationsgastronomie ist definitiv jene Branche, die es am härtesten trifft. Die Umsatzeinbrüche sind dort gravierend bei uns bis zu 25 Prozent. In den Restaurantbetrieben haben wir indes keine großen Veränderungen registriert, blickt Mario Wilfinger auf acht Monate Nichtraucherschutzgesetz zurück. Der Gastronom betreibt das Bowling-Center Strike in Lauterach, im Cineplexx das Restaurant Kohldampf und im Kanton St. Gallen zwei Restaurants sowie eine Bar im Cinedome er weiß also, wovon er spricht.
Noch heißt es in allen Wilfingerschen Betrieben: Zum Rauchen bitte vor die Tür. Zwar wurde auf der Lauteracher Terrasse ein schmuckes Zelt samt Lüftung und Heizkanonen errichtet, dennoch empfänden es die Raucher als ungemütlich, die Jacke anzuziehen und die Gruppe zu verlassen.
Vor einem Umbau hat Wilfinger aufgrund der unsicheren Gesetzeslage bislang zurückgeschreckt: Da wir praktisch nur Großraumlokale haben, sind die Investitionen für eine Abtrennung dementsprechend teuer. Die rechnen sich nicht in ein, zwei Jahren, betont der Gastronom. Schließlich wisse niemand, ob die EU in den kommenden Jahren nicht doch noch ein komplettes Rauchverbot verhänge.
Über weniger Gäste könne er zwar nicht klagen, der überwiegende Teil der Leute geht jedoch früher nach Hause oder zieht weiter in Lokale, wo geraucht werden darf. Das Hauptproblem des Gesetzes sieht Wilfinger in der Ungleichbehandlung: Kleinere Lokale werden ganz klar bevorzugt. Dort dürfen die Gäste munter weiter rauchen, auch wenn meist nur eine schlechte Lüftung vorhanden ist. Und er ist überzeugt: Das Tabakgesetz wird früher oder später seine Opfer fordern. Viele Betriebe werden das auf Dauer nicht verkraften. Vor allem dann nicht, wenn Lokale in der Nähe sind, die von der Regelung ausgenommen sind. In dieser Hinsicht sei das Schweizer Gesetz deutlich besser. Zwar wäre auch dort seit der Einführung der Umsatz rückläufig, aber es werden zumindest alle gleich behandelt. Es gibt keinen Größenfreischein für kleinere Lokale.
Gegen ein generelles Rauchverbot spricht sich der überzeugte Nichtraucher aus, plädiert aber dafür, dass für alle dieselben Bestimmungen gelten. Auch eine Regelung über die Lüftung oder die Uhrzeit ist für ihn vorstellbar: Im Cineplexx beispielsweise haben wir eine super Lüftung und eine gewaltige Raumhöhe. Nichtraucher würden sich daher kaum belästigt fühlen.