"Don Quixote" ist wieder in Wien zu sehen

Kastagnetten, Gitarren, Fächer und eine Menge rote Tücher: Mit den Insignien heißblütigen Spaniertums wird derzeit an der Wiener Staatsoper geprobt. Denn am Montag, den 28. Februar, kehrt “Don Quixote” heim nach Wien. Die Fassung des Ballett-Klassikers von Rudolf Nurejew, die 1966 für Wien entstanden ist, hat Ballettchef Manuel Legris nun wieder auf den Spielplan gesetzt und selbst mit seiner Compagnie einstudiert. “Wir arbeiten daran seit vier Wochen”, erzählte er am Montag am Rande der ersten Bühnenprobe, “für die Compagnie ist das eine riesige Herausforderung, aber ich bin sehr glücklich mit ihr”.
“Don Quixote” zurück am Ursprungsort
Seit Legris’ Antritt zu Saisonbeginn hat das Wiener Staatsballett ungleich mehr zu tun, als in den Jahren davor: Mehr als doppelt so viele Premieren, große Besetzungen, ein Repertoire wie es unterschiedlicher kaum sein könnte. “Von unserer letzten Premiere ‘Schritte und Spuren’ zu ‘Don Quixote‘ ist es kein einfacher Wechsel”, gab Legris zu. “Aber ich wollte dieses Stück wirklich an seinen Ursprungsort zurückbringen.” Nach Wien war Nurejews “Don Quixote” in 15 Einstudierungen auf der ganzen Welt zu sehen. Darunter in Paris, wo sich Legris selbst durch verschiedenste Rollen des Werks tanzte. “Es ist wunderbar, voller Humor, virtuos und eine gute Gelegenheit, die Schönheit und Leistung der Compagnie vorzuführen.”
Windmühlen haben nur Nebenrolle
Bunt, spanisch, fröhlich: Zu Musik von Ludwig Minkus und in der Ausstattung von Nicholas Georgiadis herrscht Jahrmarktstimmung, Gerangel und Geplänkel sowie verbotene Liebe. Denn im Mittelpunkt des “Don Quixote” stehen weniger Cervantes’ bekannter Windmühlen-Kämpfer und sein Sancho Pansa, denn das lebensfrohe Liebespaar Kitri und Basil. “Das war meine Traumrolle seit der Ballettschule”, erzählte Kitri-Tänzerin und erste Solistin der Compagnie, Maria Yakovleva. Die Partie der schelmischen Wirtstochter ist neu für die gebürtige Russin – “die Choreographie ist sehr schwer, aber es muss leicht und lustig aussehen”. Vor allem an den rasanten Tempi wurde beim ersten Zusammentreffen mit dem Orchester noch gefeilt, dirigiert wird von Ermanno Florio.