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Wiener Imbissbetreiber wurden Opfer von falschen Kontrolleuren

Imbissbetreiber auf den Wiener Märkten sollten verstärkt aufpassen. Es sind nämlich Betrüger unterwegs, die mit gefälschtem Ausweis und unverschämt "Strafen" austeilen und abkassieren.
Das Marktamt (MA 59) warnte am Dienstag vor den falschen Kontrolleuren, die sich ziemlich geschickt als Magistratsmitarbeiter ausgeben. Sie rückten bisher allein oder zu zweit mit einem echt wirkenden Rechnungsblock aus, sagte Alexander Hengl vom Marktamt zur APA. Selbst einen Stempel mit gültiger Telefonnummer – der Durchwahl des stellvertretenden MA 59-Abteilungsleiters – hätten die Täter anfertigen lassen.

Betrüger wirken professionell

Die Betrugsmasche ist neu und lässt aufgrund der Vorgehensweise Profis als Täter vermuten: Seit Sonntag wurden dem Magistrat drei Vorfälle – zwei in Simmering, einer in Ottakring – gemeldet und Anzeigen erstattet. Hengl geht aber von einer hohen Dunkelziffer aus: “Es haben sich sicher die wenigsten Opfer bei uns gemeldet.” Die falschen Kontrolleure wirken professionell, verlangen keine horrenden Summen und wenden sich gezielt an Betreiber mit Migrationshintergrund, die – so Hengl – Ärger mit der Behörde fürchten würden.

Betrug zufällig aufgedeckt

Ein falscher Kontrolleur verlangte von einem Imbissstand Geld wegen eines fehlenden Nachweises für ein Schädlingsmonitoring. Er stellte dem Betreiber die Rückzahlung in Aussicht, wenn dieser die Bestätigung nachbringe. Als sich der Unternehmer bei der MA 59 meldete und einen Ansprechpartner für das Nachbringen suchte, läuteten die Alarmglocken, berichtete Hengl. Barzahlungen gebe es nur bei Strafen nach Gesetzesübertretungen, dies koste 35 Euro. Für die fehlenden Gutachten verlangten die falschen Kontrolleure laut Hengl je 55 bis 100 Euro.

Falsche Kontrolleure kann man leicht erkennen

Laut Marktamt sind die Täter mit gefälschten orangen Marktamtsausweisen unterwegs. Die echten Dokumente sind grün und beinhalten ein Foto, ein Rundsiegel sowie eine Dienstnummer, die mit jener auf der Dienstmarke ident ist. Beides müssen echte Lebensmittelkontrolleure mit sich führen. Bei Bedenken sollten Imbissbetreiber das Marktamt anrufen und sich bezüglich der Durchführung der Überprüfung erkundigen, riet Hengl.

Das Marktamt sucht weitere Opfer

Die MA 59 glaubt, dass es weitere Opfer der falschen Kontrolleure gibt, und bittet diese, sich unter der Nummer 01-4000-8090 zu melden. Bei den bisherigen Fällen gab sich ein junger dunkelhaariger Mann – etwa 1,90 Meter groß und schlank – als Magistratsmitarbeiter aus, auch ein älterer Herr in Begleitung eines jüngeren Mannes wurde beobachtet. (APA/Redaktion)

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