“Damit wird die Lebensdauer der Pummerin um ein Vielfaches gesteigert”, erklärte Peter Grassmayr von der Tiroler Glockengießerei Grassmayr, die mit dem Klöppel-Austausch betraut war. Am heutigen Aschermittwoch wird die Pummerin um 17.00 Uhr zum ersten Mal von ihrem neuen Schlegel zum Läuten gebracht.
Mehrere Schaulustige ließen sich am Mittwoch den Klöppeltausch nicht entgehen, sie hatten sich bereits zeitig am Morgen am Stephansplatz eingefunden. Zunächst hievte ein Kran den alten Klöppel vom Nordturm, wo sich die Pummerin befindet, herunter. Er war bereits Anfang Februar ausgebaut worden, wurde aber bis jetzt im Turm gelagert. Anschließend wurde der neue, rund drei Meter lange Klöppel auf den Turm gehoben und in den Glockenraum getragen. Danach wurde er unter der Glocke aufgestellt, mit einem speziellen Hebegestell angehoben und schließlich montiert.
Alter Klöppel hat Pummerin belastet
Der Austausch des Klöppels war die Folge eines Belastungstests, der 2007 durchgeführt wurde. “Dabei ist herausgekommen, dass der alte Klöppel die Glocke viel zu stark belastet hat”, erklärte Grassmayr. Der Schlegel sei in den dynamischen Verhältnisse falsch und außerdem zu schwer gewesen. Mit dem alten Klöppel hätte die Pummerin nur noch rund 200 Jahre “gelebt”.
Der neue Schlegel wurde in Süddeutschland aus Spezialstahl gefertigt. Er ist mit 613 Kilo um vieles leichter als sein 886 Kilo schwerer Vorgänger. Zudem ist der “Ballen” – die Anschlagstelle – größer als beim alten Schlegel. Die veränderten Klöppelproportionen sollen die Belastung für das Glockenbronze verringern und dessen Lebensdauer massiv steigern: “Sicher um das Zehnfache”, schätzte Grassmayr.
Der Klang der “Pummerin” werde sich durch den neuen Klöppel nicht verändern, versicherte Grassmayr. Ob dem so ist, wird am Nachmittag überprüft. Um 17.00 Uhr wird der neue Klöppel die 21 Tonnen schwere Glocke zum läuten bringen. Dabei werden die elektrische Läutemaschine eingestellt und letzte Messungen durchgeführt.