Anlässlich des Jubiläums “150 Jahre Vorarlberger Landtag beschäftigt sich das Landesarchiv in einer Vortragsreihe mit den Landständen als Vorläufern der parlamentarischen Landesvertretung. Landesarchivar Alois Niederstätter spürt in seinem Vortrag deren Anfängen im ausgehenden Mittelalter nach.
Ausgleich zwischen Fürst und Volk
Mittelalterliche Herrschaftsausübung war begrenzt bzw. geteilt, es musste Einverständnis hergestellt werden: zwischen dem König und den Fürsten ebenso wie zwischen Grundherren und ihrer bäuerlichen Untertanen. Spuren solcher Kommunikationsprozesse finden sich in den Vorarlberger Quellen bereits aus der Zeit der Grafen von Montfort und von Werdenberg. Mit dem Übergang weiter Teile des späteren Landes an die Habsburger verfestigten sich die Herrschafts- und Verwaltungsstrukturen. Damit Hand in Hand ging die Einrichtung zunehmend institutionalisierter Kontakte zwischen dem Landesfürsten und der korporativ organisierten Untertanenschaft, aus denen im 16. Jahrhundert die “Landstände der Herrschaften vor dem Arlberg” erwuchsen.
Ausstellung und Vortragsreihe
Bis Freitag, 6. Mai ist im Landhaus in Bregenz werktags die Ausstellung “Die Vorarlberger Landstände ein Gang durch ihre Geschichte” zu besichtigen, die Manfred Tschaikner gestaltet hat. Begleitend bietet das Landesarchiv Vorträge zum Thema an. Die Reihe wurde von Johannes Dillinger eröffnet, der zum Vergleich einen Einblick in die Entwicklung im deutschen Südwesten bot. Am 18. Mai wird Manfred Tschaikner Dr. Josef Bitschnau vorstellen, den einzigen Geschichtsschreiber der Vorarlberger Landstände. Michael Kasper wird sich am 1. Juni der Geschichte des Standes Montafon widmen. Abschließend wird Ulrich Nachbaur am 15. Juni der Frage nachgehen, ob es in Vorarlberg eine landständische Verfassungstradition gibt. Alle Vorträge finden jeweils um 17.00 Uhr im Landesarchiv in Bregenz (Kirchstraße 28) statt. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen: www.landesarchiv.at.
Quelle: Vorarlberger Landeskorrespondenz