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Kokain-Bosse wuschen Geld über Hypo-Alpe-Adria

Zwischen 2006 und 2011 wurden laut einer Anklage Geld über montenegrinische Banken gewaschen.

Der seit eineinhalb Jahren flüchtige serbische “Kokain-König” Darko Saric hat vom Kokainschmuggel lukriertes Geld auch über zwei Banken in Montenegro waschen lassen. Laut einer kürzlich in Podgorica erhobenen Anklage, auf die sich am Donnerstag die Tageszeitung “Vijesti” berief, erfolgte dies zwischen Juli 2006 und Februar 2011 über die Konten der in Pljevlja ansässigen Firma “Mat Company” bei der führenden montenegrinischen Geschäftsbank “Prva Banka” (Erste Bank) und bei der montenegrinischen Hypo-Alpe-Adria-Tochter. Laut dem Blatt waren zuerst der “Kokain-König” selbst und sein Bruder Dusko Saric als Inhaber des Unternehmens registriert. Kurz vor dem Auffliegen einer großen internationalen Kokain-Schmuggelaffäre Ende 2009 wurden sie von dem lokalen Geschäftsmann Jovica Loncar abgelöst. Die Anklage beschuldigt nun den kürzlich festgenommenen Loncar und Dusko Saric, der sich auf Basis eines wegen Drogenschmuggels in Italien ausgestellten Haftbefehls seit Ende 2010 in seinem Geburtsort Pljevlja in Haft befindet, mehr als 21 Millionen Euro an Kokain-Geldern gewaschen zu haben.

Geld auch in Serbien gewaschen

Die “Prva Banka” befindet sich zu 30 Prozent im Besitz von Aca Djukanovic, einem Bruder des früheren langjährigen montenegrinischen Staats- und Regierungschefs Milo Djukanovic, der selbst ein kleiner Mitbesitzer ist. Der aus dem nordmontenegrinischen Pljevlja stammende Darko Saric hatte Kokain-Geld auch in Serbien gewaschen. Die serbische Sonderstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität hatte im August 2010 gegen Saric und weitere acht Personen wegen Geldwäsche im Wert von mehr als 20 Millionen Euro Anklage erhoben. Eine erste Anklage gegen Saric und weitere 19 Personen war in Belgrad einige Monate zuvor wegen Schmuggels von mehr als zwei Tonnen Kokain aus Südamerika erhoben worden. Die serbischen Behörden hatten wiederholt Podgorica vorgeworfen, den flüchtigen Kokain-Schmuggler geschützt zu haben. Von montenegrinischen Behörden waren die Vorwürfe immer wieder zurückgewiesen worden.

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