Iran hat erstmals U-Boote ins Rote Meer entsandt. Ziel sei es, “Informationen über Kriegsschiffe anderer Länder” zu sammeln, berichtete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars am Dienstag. Ein Flottenverband mit den U-Booten habe sich seit Mai im Golf von Aden vor dem Jemen aufgehalten und sei nun ins Rote Meer eingefahren. Die U-Boote begleiteten den Verband für “eine Aufklärungsmission”. Sie sollten ausländische Kriegsschiffe ausspähen und die Wassertiefe in den internationalen Gewässern vermessen. Er ist das erste Mal, dass der Iran U-Boote in internationale Gewässer schickt.
Unter heftigen Protesten Israels hatte Teheran im Februar zwei Kriegsschiffe durch das Rote Meer und den Suez-Kanal nach Syrien geschickt. Es war das erste Mal, dass Schiffe dieser Art den Kanal seit der Iranischen Revolution von 1979 passierten. Israel hatte von einer “politischen Provokation” gesprochen und seine Marine mit dem Einfahren der Schiffe in das Mittelmeer in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Der Iran hat mehrere U-Boot-Typen. Neben dem leichten Unterseeboot Nahang aus Eigenproduktion mit einem Gewicht von 500 Tonnen verfügt die iranische Marine auch über drei russische U-Boote der Kilo-Klasse mit 3.000 Tonnen, die Teheran in den 1990er Jahren von Moskau gekauft hatte. Hinzu kommen elf Klein-U-Boote vom Typ Ghadir mit nur 120 Tonnen, die seit 2007 im Einsatz sind und vor allem im küstennahen Bereich eingesetzt werden können. 2008 begann der Iran zudem mit dem Bau von U-Booten des Typs Kaem, die als mittelgroße U-Boote auch auf im offenen Meer agieren können.