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Mordfall Eva Rhodes: Brief für ungarischen Premier in Wien übergeben

Der Brief von Eva Rhodes' Familie ist an Ungarns Premier Viktor Orban gerichtet.
Der Brief von Eva Rhodes' Familie ist an Ungarns Premier Viktor Orban gerichtet. ©EPA
Freunde und Verwandte der 2008 in Ungarn ermordeten Tierschützerin Eva Rhodes haben in Wien einen Brief an den ungarischen Premiers Viktor Orban überreicht. Die Schwester des Opfers spricht von einem "Durchbruch".

Freunde und Verwandte der 2008 in Ungarn ermordeten britischen Tierschützerin Eva Rhodes haben einen Brief an die Adresse des ungarischen Premiers Viktor Orban in Wien überreicht. Bei einer achtköpfigen Mahnwache vor der ungarischen Botschaft in Wien übergab Eva Rhodes’ Schwester Judith Majlath am Mittwoch Orbans Sprecher Peter Szijjarto das Schreiben. Majlath bezeichnete das anschließend als “Durchbruch”, zumal Szijjarto ihr bei einem “sehr emotionalen Gespräch” zugesagt habe, sie nächste Woche anzurufen. Orban hält sich derzeit zum Anlass der Regionalkonferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Wien auf.

Eva Rhodes’ Familie fordert Herausgabe der Dokumente

Die Familie von Eva Rhodes fordert nach wie vor die Herausgabe der Dokumente, Gerichtsakten und Polizeiprotokolle an die britischen Behörden, um den Mordfall vollständig aufzuklären. Doch Ungarn würde weiterhin nicht kooperieren, beklagte Majlath. Sie warf den ungarischen Behörden erneut “vertuschte Verfahren” vor und bezeichnete die Richter als “korrupt”. “Mein Kampf geht nicht nur in Richtung Ungarn, sondern auch in Richtung Europa”, unterstrich die Abrüstungsaktivistin, die in Wien lebt und österreichische Staatsbürgerin ist. Es könne nicht sein, dass ein EU-Mitgliedsland nicht kooperiere und das “Recht auf ein “fair trial’ mit Füßen getreten” werde.

Eva Rhodes betrieb Tierasyl

Die aus Ungarn stammende britische Staatsbürgerin Eva Rhodes, ein Ex-Model, hatte in der Nähe von Györ ein Tierasyl betrieben, bevor sie 2008 verschwand. Später wurden Leichenteile entdeckt, der Torso bleibt aber nach wie vor verschollen. Die sterblichen Überreste wurden auf Betreiben der Familie nach London gebracht, wo sie in der Gerichtsmedizin aufbewahrt werden. Der mutmaßliche Mörder wurde im September 2010 in erster Instanz zu zehn Jahren Haft verurteilt; das Urteil ist nach wie vor nicht rechtskräftig.

(APA)

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