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Keine Einigkeit der Saleh-Gegner

Die Gegner des Regimes von Ali Abdallah Saleh können sich auch nach der Ausreise des Präsidenten nicht auf eine gemeinsame Vision für die Zukunft des Jemen einigen.

Raoul Al-Sururi, ein Vertreter der Protestbewegung in der südlichen Hafenstadt Aden, sagte am Freitag in einem Telefoninterview: “Man kann noch nicht sagen, dass unser Land vollständig ins Chaos abgeglitten ist, aber die Lage ist instabil und die Vision ist nicht klar. Einige Stammesführer und die Revolutionäre reden zwar miteinander, aber es gibt keine wirkliche Einigung, weil jede Gruppe in einer bestimmten Region den Ton angibt.”

Die staatliche Nachrichtenagentur Saba meldete, Präsident Saleh habe in einem Telefonat mit einem Mitglied der Herrscherfamilie von Saudi-Arabien versichert, er sei auf dem Wege der Besserung. Saleh war am 2. Juni durch einen Anschlag auf eine Moschee neben seiner Residenz schwer verletzt worden. Kurz darauf war er zur medizinischen Behandlung nach Saudi-Arabien ausgeflogen worden. Vizepräsident Abed Rabbo Mansour Hadi übernahm vorübergehend die Amtsgeschäfte. Saleh beharrt jedoch bisher darauf, dass er als Präsident in den Jemen zurückkehren will. Der Vizepräsident traf sich laut einem Bericht der Nachrichtenwebsite “News Yemen” am Donnerstag mit Vertretern der “Jugendrevolution”.

Ein Teil der Opposition wäre bereit, Saleh Straffreiheit zuzusichern, falls er auf das Amt verzichten sollte. Die zum Großteil sehr jungen Demonstranten, die Ende Jänner eine Protestbewegung zum Sturz Salehs ins Leben gerufen hatten, fordern dagegen, dass der seit 1978 amtierende Präsident vor Gericht gestellt wird. In dieser Woche war es in mehreren Städten des Landes zu blutigen Zusammenstößen zwischen der Protestbewegung und der Republikanischen Garde gekommen, die loyal zum Präsidenten steht.

(Quelle: APA)

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