Bei blutigen Straßenschlachten zwischen Hunderten von Demonstranten und der Polizei sind in der indonesischen Hauptstadt Jakarta am Mittwoch mindestens 90 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Die Krawalle brachen aus, als rund 2.000 Polizisten eine aufgebrachte Menge vertreiben wollten, die gegen Bauarbeiten auf einem Friedhof protestierten.
Dort ist ein islamischer Geistlicher begraben, der von Muslimen als Heiliger verehrt wird. Die Polizei ging nach eigenen Angaben mit Tränengas gegen die mit Macheten und Stöcken bewaffneten Demonstranten vor. Die Randalierer warfen Brandbomben und Steine. Polizeifahrzeuge standen in Flammen.
Das indonesische Fernsehen zeigte Bilder von blutüberströmten Opfern. Die Behörden erklärten, unter den 90 Verletzten seien sieben Menschen, die in Lebensgefahr schwebten. Die Stadtverwaltung versicherte, das Grab des Heiligen aus dem 18. Jahrhundert werde bei den Arbeiten zur Hafenerweiterung nicht angetastet.