Wir schreiben das Jahr 1931, als Dekan Barnabas Fink das Vermuntwerk als erstes Kraftwerk der Werksgruppe Obere Ill-Lünersee feierlich einweiht. In Betrieb gegangen ist das Speicherkraftwerk allerdings bereits 1930 und feiert damit in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Im Jahr der Inbetriebnahme startete das Werk mit vier Pelton-Turbinen mit jeweils 22 Megawatt. Bereits acht Jahre später wurde es um eine Turbine erweitert.
Im Zuge von Revisionen und Instandhaltungsarbeiten wurde das Vermuntwerk technisch immer wieder nachgerüstet, sodass es heute in einem guten Zustand zuverlässig Strom produziert. Eben diese Zuverlässigkeit macht das Werk zu einem wertvollen Bestandteil des Kraftwerksparks der illwerke vkw. So wird es immer wieder, wenn es notwendig ist, auch im Insel- bzw. Richtbetrieb zum Netz gefahren.
Zuverlässiges Wasserkraftwerk
Die Kraftwerkswarte aus den 30er- Jahren ist auch heute noch die Schwerpunktswarte für alle Kraftwerke im inneren Montafon. Das bedeutet, dass bei einem Ausfall der Fernwirkstrecken ins Kraftwerks-Operating alle Kraftwerke von hier aus bedient werden können. Das perfekte Zusammenspiel der alten Technik mit neuester Digitaltechnik machen den besonderen Reiz aus. Heute verfügt das Vermuntwerk über eine Engpassleistung von 156 Megawatt. Das illwerke vkw Team im inneren Montafon besteht aus 23 Mitarbeitern, davon kümmert sich ein Bereitschaftskreis von 8 Personen rund um die Uhr um die Anlagen. Dazu gehören noch maschinelle und elektrotechnische Fachkräfte, Stauseewärter, Becken- und Bachfassungswärter. Die Mitarbeiter betreuen die Kraftwerke Vermunt, Obervermuntwerk I und II und das Rifawerk. Die Stauanlagen Silvretta, Vermunt, die Ausgleichsbecken Partenen und Rifa werden ebenfalls von den Mitarbeitern im inneren Montafon betreut. Im März 2020 erhielt die illwerke vkw die wasserrechtliche Bewilligung, das Kraftwerk auch über die nächsten Jahrzehnte betreiben zu können. Mit dieser Bewilligung sind aber auch Auflagen verbunden, die Umbau- und Instandhaltungsmaßnahmen erfordern. Kurz: die Maschinen im Kraftwerk müssen in den nächsten Jahren ersetzt werden. In einem Mammutprojekt investiert die illwerke vkw bis 2025 insgesamt 71 Millionen Euro. Im Sommer 2024 starten die Erneuerungsarbeiten im Vermuntwerk, dem Speicher Vermunt und allen betroffenen Anlagenteilen. Kernstück der Modernisierung ist die Maschinenhalle. Die bisher fünf Maschinensätze weichen nur mehr zwei modernen – verbunden mit einem Effizienzgewinn für die Gesamtanlage.
Große Investitionen
Ende 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein. Im Geschäftsfeld Wasserkraft der illwerke vkw werden in den kommenden Jahren weitere bestehende Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht und deren Wirkungsgrad erhöht. Dafür wurde ein Volumen von 194 Millionen Euro beschlossen. Gesteigert wird damit auch die Eigenerzeugung aus sauberer Wasserkraft. Die größten Einzelprojekte sind dabei die Generalerneuerung des Vermuntwerks mit 71 Millionen Euro und des Rodundwerks I mit 41 Millionen Euro. Mit neuen Generatoren für das Kraftwerk Langenegg und der Generalüberholung des Kraftwerks Klösterle stehen weitere Projekte an, welche zusätzliche erneuerbare Energie aus heimischer Wasserkraft nutzbar machen. EE
„Energie für unser Leben“ ist eine redaktionell unabhängige Serie der Vorarlberger Nachrichten mit Unterstützung von illwerke vkw.