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852 Mio. Menschen sind chronisch unterernährt

852 Millionen Menschen weltweit sind chronisch unterernährt. Jährlich sterben mehr als fünf Millionen Kinder an den direkten oder indirekten Folgen von Hunger und Fehlernährung.

Das sind die Zahlen des Weltberichts zu Hunger und Unterernährung der UNO -Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, der am Mittwoch in Rom vorgestellt wurde.

Die Zahl der Hungernotstände hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Gab es laut FAO in den achtziger Jahren noch durchschnittlich 15 solcher Vorfälle, sind es in den vergangenen Jahren im Schnitt 30. Vor allem in Afrika ist diese Zahl stark gestiegen. Hungerkatastrophen sind sowohl auf Naturereignisse als auch auf vom Menschen fabrizierte Ursachen zurückzuführen.

Laut der UN-Organisation bringt jeder Euro, der zur Reduzierung von Hunger ausgegeben wird, einen fünf- bis 20-fachen höheren Ertrag. In den Entwicklungsländern verursacht die Unterernährung Einbußen beim Bruttosozialprodukt zum Gegenwartswert von 500 Milliarden Dollar (372 Milliarden Euro). Die Ursache dafür: Kinder erreichen nicht ihre volle Lebensarbeitsleistung.

Trotz beachtlicher Erfolge in vielen Ländern habe es global bei der Bekämpfung des Hungers bisher keinen entscheidenden Durchbruch gegeben, so die FAO. Die Zahl der Unterernährten sei nach neuesten Schätzungen beinahe gleich geblieben. 815 Millionen der Hungernden lebten in Entwicklungsländern, 28 Millionen in den ehemaligen Ostblock-Staaten, neun Millionen in westlichen Industrieländern. Seit Mitte der neunziger Jahre ist die Gruppe der chronisch Unterernährten um 18 Millionen Menschen angewachsen.

Mit entsprechenden Gegenstrategien wäre es möglich, die Zahl der Hungernden bis zum Jahr 2015 zu halbieren und Produktivitätssteigerungen in armen Ländern in Höhe von 120 Milliarden Dollar (89,3 Milliarden Euro) zu erreichen, betonte die FAO. Die Kosten solcher Programme würden sich auf rund 24 Milliarden Dollar (17,9 Milliarden Euro) belaufen.

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