800.000 Euro fehlen: Hilferuf der Wiener Sängerknaben

Der Wiener Sängerknaben-Präsident Erich Arthold schlägt in der "Kronen Zeitung" (Samstag-Ausgabe) Alarm: "Trotz der bereits erfolgten Hilfe der Stadt Wien schaffen wir das nicht mehr alleine, wir brauchen dringend weitere Unterstützung", wird er zitiert. Laut dem Bericht fehlen aktuell rund 800.000 Euro, um den Betrieb des Traditionschors aufrechterhalten zu können.
Wiener Sängerknaben "brauchen dringend weitere Unterstützung"
Nach Corona-bedingten Tourneeabsagen sei der Konzertbetrieb zwar wieder angelaufen, gleichzeitig seien aber die Kosten explodiert und Sponsorengelder ausgeblieben. Die Teuerung macht den Sängerknaben ordentlich zu schaffen: "Säle, Hotels, Flüge, Personalkosten werden teurer, aber das kann man nicht auf das Publikum abwälzen, sonst kommt es nicht mehr", meinte Arthold.
Kulturelles Erbe: FPÖ sieht Regierung in der Pflicht
Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer hatte bereits Samstagvormittag eine kurzfristige Lösung anklingen lassen und dabei auf ein Telefonat mit Kanzler Karl Nehammer verwiesen. FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt sah jedenfalls die Bundesregierung in der Pflicht. Diese "soll weniger Steuergeld ins Ausland senden, weniger Steuergeld für woken Unsinn und weniger Steuergeld für verschwunden kleine Randgruppen ausgeben, sondern sich um das kulturelle Erbe unseres Landes kümmern", schlug der blaue Politiker vor.
Kanzler Nehammer sagte Sängerknaben 800.000 Euro Akuthilfe zu
Nach einem Treffen im Bundeskanzleramt konnte man dann noch am Samstag aufatmen: Die Wiener Sängerknaben bekommen 800.000 Euro Akuthilfe vom Bund. "Wir retten gemeinsam die Wiener Sängerknaben", betonte Nehammer nach in einer Aussendung: "800.000 Euro stellt die Bundesregierung aus Mitteln des Bildungs- und Kulturministeriums bereit, damit die Sängerknaben ohne existenzielle Sorgen ins kommende Jahr gehen können." In den nächsten Monaten werde man dann eine "nachhaltige Lösung" erarbeiten, "die die Finanzierung der Sängerknaben und der Wiener Chormädchen dauerhaft sicherstellt", heißt es weiter.
Arthold zeigte sich im APA-Gespräch dankbar über den Akutzuschuss. "Das ist ein Polster, mit dem wir bis zum Ende der Saison (Ende August, Anm.) gut durchkommen." Was eine nachhaltige Lösung anbelangt, wünschte sich der Präsident die Zusage für regelmäßige Subventionen.
(APA/Red)