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80 Teilnehmer bei Rad-Demo durch Wien-Alsergrund und Döbling

Am Freitag fand in Wien-Döbling und Alsergrund wieder eine Rad-Demo statt.
Am Freitag fand in Wien-Döbling und Alsergrund wieder eine Rad-Demo statt. ©Radeln for Future
Am Freitag fuhren Aktivisten von "Radeln For Future" mit einer Rad-Demo durch Wien-Alsergrund und Döbling.

Die Kombination aus dem Beginn der Semesterferien und der kalten Jahreszeit bietet alles andere als perfekte Rahmenbedingungen für abendliche Rad-Demos. Trotzdem nutzten am Freitagabend rund 80 Menschen – wenn auch nicht alle über die komplette Distanz – den Demonstrationszug von „Radeln For Future“, um in Begleitung der LPD Wien in entspannter Atmosphäre ein Stück durch die Stadt zurückzulegen. Während der Abschlusskundgebung auf der Ringstraße wurden Positionen und Forderungen zum Thema Radverkehr verlesen, die von „Radeln For Future“ unterstützt werden. 53 Personen waren auch am Beginn der Abschlusskundgebung vor dem Burgtheater dabei.

Naheliegende Ursache ungewöhnlich hoher Fluktuation

Da es in Döbling keine sicheren Radwege gibt, ist Döblings Bevölkerung in ihrem Bewegungsradius mit dem Fahrrad stark eingeschränkt. So stießen von Erwachsenen begleitete Kinder vornehmlich entlang der Krottenbachstraße zum Demonstrationszug. Die weitere Route, die über Heiligenstadt zum Döblinger Gürtel und durch den Alsergrund und die Josefstadt zum Burgtheater führte, stellte mit der Aussicht auf die Rückfahrt ohne Absicherung der Polizei aber für zu viele keine Option dar

"Radeln in Döbling" fordert mehr Radwege

„Der menschengemachte Klimawandel wird in den nächsten Jahrzehnten zu einer Verschlechterung der Lebensqualität in unserer Stadt führen, wenn keine grundlegende Veränderung beim Mobilitätsverhalten stattfindet", so Aktivistin Leoni Breth von "Radeln in Döbling".
Aus diesem Grund sieht sich „Radeln in Döbling“ in der Verantwortung, der Forderung nach einem Radweg in der Krottenbachstraße weiterhin Nachdruck zu verleihen, „denn gerade in der letzten Zeit haben sich viele gemeldet, dass sie Radwege brauchen und dass wir dranbleiben sollen“, fügt Breth hinzu.

Die Statistik der Stadt Wien weist für das Schuljahr 2019/20 9.634 Kinder und Jugendliche im Bezirk Döbling aus. Allein direkt an der Krottenbachstraße und Billrothstraße, die zum Wiener Hauptradverkehrsnetz gehören, liegen fünf Schulen. Keine einzige dieser Schulen liegt an einem Radweg. Eine der Schulen, das GRG 19, liegt in unmittelbarer Nähe des einzigen Radwegs entlang dieser Straßenzüge. Dieser Radweg weist allerdings nur eine Länge von knapp über 60 Metern auf. Derartige Radwege sind lediglich statistische Größen, haben jedoch keinerlei praktischen Nutzen.

"Es braucht sichere und durchgängige Radwege"

„Es braucht einerseits sichere Radwege innerhalb der Bezirke, aber auch durchgängige, die in den Nachbarbezirken fortgesetzt werden“, erklärt Judith Brocza von „Parents For Future“ und nennt dazu ein praktisches Beispiel: „Über Radwege in der Krottenbach- und Billrothstraße hätten zigtausende Menschen eine Anbindung zum Gürtelradweg. Radwege in der Nußdorfer und Währinger Straße würden zusätzlich eine attraktive Direktverbindung ins Zentrum darstellen.“

Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, den Anteil des Radverkehrs am Modal Split auf 13 Prozent zu heben, in Döbling beträgt dieser aktuell drei Prozent. "Doch anstatt die Errichtung sicherer durchgängiger Radwege voranzutreiben, um den Radverkehr zu fördern, kämpft Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) lieber um Parkplätze, selbst wenn diese in der Realität nicht benötigt werden", so "Radeln for Future" in einer Aussendung. Am Alsergrund beträgt der Anteil des Radverkehrs neun Prozent (gemeinsam mit der Josefstadt). Die vorhandenen Radwege seien laut "Radeln for Future" praxistauglicher als jene Döblings, jedoch würden auch diesem Bezirk durchgängige Verbindungen mit Nachbarbezirken fehlen.

Abschlusskundgebung vor dem Burgtheater am Ring

Bei der Abschlusskundgebung am verkehrsberuhigten Ring verlasen einige Teilnehmende von „Radeln For Future“ unterstützte Positionen und Forderungen zum Thema Radverkehr. Aufgrund technischer Probleme dauerte die Abschlusskundgebung länger als geplant, der öffentliche Verkehr war aber wie im Vorfeld geplant in keiner Weise beeinträchtigt.
Für alle, die bis zum Schluss durchhielten, hatte das Team der Lebensmittelrettung „Robin Foods“ eine Überraschung in Form "geretteter" Schokoladetafeln parat. Die nächste Rad-Demo folgt am 4. März 2022.

(Red)

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