AA

80 Millionen Aids-Tote in Afrika bis 2025

Mehr als 80 Millionen Menschen in Afrika könnten laut einem UN-Bericht bis zum Jahr 2015 an Aids sterben. Sollte die Krankheit nicht stärker bekämpft werden, könnte die Zahl der Infektionen auf 90 Millionen ansteigen.

Das entspräche mehr als zehn Prozent der Bevölkerung des Kontinents. Bereits jetzt haben sich mehr als 25 Millionen Afrikaner mit dem HI-Virus infiziert.

Nach Schätzungen von UNAIDS werden knapp 200 Milliarden Dollar (152 Milliarden Euro) benötigt, um 16 Millionen Aids-Kranke vor dem Tod zu bewahren und 43 Millionen Menschen vor einer Infektion zu schützen. Die Zusagen von Geberländern sind jedoch weit von dieser Summe entfernt. In ihrem Bericht „Aids in Afrika“, der am Freitag veröffentlicht wurde, untersucht die UN-Behörde drei mögliche Szenarien für die kommenden 20 Jahre. Die beteiligten Wissenschafter kommen darin zu dem Schluss, dass selbst mit viel Geld und einer besseren medizinischen Behandlung voraussichtlich mehr als 67 Millionen Afrikaner an dem Virus sterben werden.

„Was wir heute tun, verändert die Zukunft“, heißt es in dem Bericht, der von weltweit führenden HIV-Experten erstellt wurde. Zwar müsse die Gesellschaft bis auf weiteres mit Aids leben, das Ausmaß der Auswirkungen der Krankheit hänge aber von der Reaktion und den Investitionen in der Gegenwart ab.

Im besten wie im schlimmsten Fall stünden die folgenreichsten Auswirkungen der Krankheit noch bevor. „Die Opferzahl wird weiter steigen, egal, was getan wird.“ Und auch die Zahl der Aids-Waisen werde über das Jahr 2025 hinaus steigen. Für die Berechnung des schlimmsten Falls legten die Experten die gegenwärtige Finanzierung und Politik zu Grunde.

Aids hat bereits jetzt dramatische Auswirkungen in Afrika. UNAIDS zufolge sank die Lebenserwartung in Folge der Krankheit in neun Ländern auf unter 40 Jahre. Es gibt elf Millionen Waisen, und 6.500 Menschen sterben täglich. 2004 infizierten sich 3,1 Millionen Menschen neu.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • 80 Millionen Aids-Tote in Afrika bis 2025
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.