8 Millionen für Luxus: Ermittler nehmen Benkos Villa unter die Lupe

Laut einem Bericht von Bild.de prüft die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), ob Teile des Vermögens von René Benko verschoben wurden. Im Fokus steht eine Villa in Innsbruck, die offiziell im Besitz einer Tochtergesellschaft der Laura Privatstiftung steht – der Stiftung von Benkos Mutter.
Die Ermittlungsunterlagen deuten darauf hin, dass Benko bei der Gestaltung der Villa maßgeblich beteiligt war. Eine E-Mail an seinen Innenarchitekten zeigt konkrete Wünsche zur Möblierung und Gestaltung des Gartens.
Die Ereignisse des Abends
Die Inneneinrichtung der Villa "N" in Innsbruck sei besonders exklusiv gewesen. Bei einem Münchner Luxusausstatter seien Möbel im Wert von 765.000 Euro bestellt worden. Weitere 600.000 Euro flossen demnach in ein Entertainment-System, rund 400.000 Euro in einen Weinkeller. Für Silberbesteck seien 300.000 Euro kalkuliert worden.
Ein Jagdgewehr mit einem geschätzten Wert von 100.000 Euro gehörte ebenfalls zum Inventar. Diese und weitere Details lassen Rückschlüsse auf einen Lebensstil zu, der nun durchleuchtet wird.
Maßnahmen der Polizei
Die WKStA ermittelt wegen des Verdachts auf Vermögensverschiebung. Laut den Ermittlern soll Benko sein Vermögen "zumindest zum Schein verringert" haben. Obwohl das Anwesen nicht offiziell ihm gehört, trat er laut einem Schreiben an einen Lieferanten als "Eigentümer" auf.
Bezahlt wurde die Einrichtung demnach durch die Schlosshotel Igls GmbH & Co. KG – eine Tochterfirma der Laura Stiftung. Der Betrag wurde als Darlehen an Benko verbucht. Dieser bestreitet jedoch, Eigentümer des Inventars gewesen zu sein.
Was den Unternehmer jetzt erwartet
Sollte die Justiz zu dem Schluss kommen, dass Benko bewusst falsche Angaben gemacht hat, könnte dies als Betrug gewertet werden. Im Falle einer Verurteilung drohen dem ehemaligen Signa-Chef laut BILD bis zu zehn Jahre Haft. Sein Anwalt äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen.
Fakten im Überblick
- Ort: Innsbruck, Villa „N“
- Gesamtkosten der Einrichtung: über 8 Millionen Euro
- Einzelposten:
- Möbel: 765.000 €
- Entertainment-System: 600.000 €
- Weinkeller: 400.000 €
- Silberbesteck: 300.000 €
- Jagdgewehr: 100.000 €
- Ermittlungsbehörde: Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien (WKStA)
Welche Strafen drohen?
Bei einer Verurteilung wegen Betrugs oder Falschangaben in einem Offenbarungseid könnten René Benko bis zu zehn Jahre Haft drohen. Die Ermittlungen laufen.