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75 Jahre Befreiung: Kurz erinnert an historische Verantwortung

Kurz erinnerte an die Verantwortung Österreichs.
Kurz erinnerte an die Verantwortung Österreichs. ©AP
Am 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen hat Bundeskanzler Kurz an die historische Verantwortung Österreichs erinnert.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen an die historische Verantwortung Österreichs "für die dunkelsten Seiten der Geschichte" erinnert. "Mauthausen steht wie kein zweiter Ort in unserem Land für die Schrecken des NS-Terrorregimes. Umso wichtiger ist es, sich auch heute der Verantwortung der Geschichte zu stellen", sagte Kurz am Dienstag.

"Dunkelste Seiten" dürfen nicht in Vergessenheit geraten

Diese "dunkelsten Seiten" dürften niemals in Vergessenheit geraten. "Es ist 75 Jahre nach der Befreiungunerlässlich, sich an die Gräueltaten und Verbrechen, die im Nationalsozialismus begangen wurden, zu erinnern. Wir erinnern uns daran, dass Österreicherinnen und Österreicher nicht nur Opfer, sondern auch Täterinnen und Täter waren", bekräftigte der Kanzler.

"Unsere Verantwortung gilt den 100.000 Menschen, großteils jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Mauthausen zum Opfer fielen. Menschen mit Behinderung, Roma und Sinti, Homosexuelle, Widerstandskämpfer und Menschen mit anderen Meinungen verloren an diesem Schicksalsort für Österreich ihr Leben. Ihnen allen sind wir in der Pflicht", sagte Kurz abschließend.

Hofer bezeichnet Mauthausen-Befreiung als Warnung

FPÖ-Parteichef Norbert Hofer bezeichnete die Mauthausen-Befreiung durch Soldaten der Alliierten als Warnung. "Vor 75 Jahren wurde ein Schreckensregime in die Knie gezwungen", betonte der Dritte Präsident des Nationalrates. "Wir alle müssen daran arbeiten, dass sich dieses dunkle Kapitel der Geschichte nicht mehr wiederholen kann."

Wer heutzutage in der Politik tätig ist, trage "die große Verantwortung und Verpflichtung, immer darauf zu achten, dass Respekt im Mittelpunkt der politischen Arbeit stehen". Die Politik müsse jene Rahmenbedingungen schaffen, die Extremismus und Verführungen keinen Nährboden bieten.

NEOS: Jeden Tag für Menschenrechte eintreten

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger stellte neben das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes einen Vergleich mit der Gegenwart. "Mauthausen konnte passieren, weil sich Österreicherinnen und Österreicher gegen ihre eigenen Nachbarinnen und Nachbarn sowie Freundinnen und Freunde gewandt haben", erklärte sie. Es gelte, "jeden Tag überzeugt gegen jede Art von Ausgrenzung, Einschränkung von Rechtstaatlichkeit und Menschenrechten einzutreten - ganz besonders in schwierigen Zeiten, in denen es leicht ist, in alte Muster zu verfallen und Sündenböcke zu suchen".

Die Junge ÖVP wies darauf hin, dass die heutigen Jungen die letzte Generation darstellen, "die die Möglichkeit hat, Zeitzeugen des zweiten Weltkrieges zu erleben und mit diesen in Kontakt zu treten", so Generalsekretärin Laura Sachslehner. "Deshalb ist gerade unsere Generation gefordert und in der Pflicht, die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten aufrecht zu erhalten und dafür zu sorgen, dass aus einem 'Niemals vergessen' ein 'Nie wieder' wird."

(APA/Red)

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