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74,1 Mio. Nächtigungen: Tourismus-Sommer nahe Rekordniveau

Österreich erlebte heuer die beste Sommersaison seit Jahrzehnten.
Österreich erlebte heuer die beste Sommersaison seit Jahrzehnten. ©APA/BARBARA GINDL
Österreichs Tourismus erlebte zwischen Mai und September eine außergewöhnlich starke Sommersaison. Die Nächtigungen stiegen auf 74,1 Millionen – so viele wie zuletzt Anfang der 1980er-Jahre. Besonders gefragt war das Land bei ausländischen Gästen.

Die heurige Sommersaison verlief für Österreichs Tourismusbetriebe äußerst erfolgreich. Zwischen Mai und September wurden laut Statistik Austria 74,1 Millionen Nächtigungen gezählt – ein Plus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nur Anfang der 1980er-Jahre waren die Zahlen noch höher.

Schub bei Nächtigungen im September

Die Zahl der Urlaubsgäste stieg auf 23,7 Millionen, davon rund zwei Drittel aus dem Ausland. Besonders gefragt war Österreich gegen Ende der Saison: Im September wurden 12,2 Millionen Nächtigungen verzeichnet – ein Anstieg von 7,2 Prozent. 71 Prozent davon entfielen auf ausländische Gäste.

Insgesamt übernachteten in dem Monat rund 4,1 Millionen Personen in heimischen Quartieren, davon etwa 2,7 Millionen aus dem Ausland. Auch die Zahl der inländischen Gäste stieg um 4,9 Prozent.

Beim vorliegenden Monatsvergleich sei zu berücksichtigen, "dass der sehr niederschlagsintensive September 2024 mit Hochwasser und Sturm massive Auswirkungen auf Bevölkerung und Betriebe und Nächtigungen hatte", erinnerte der Obmann des Fachverbands Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Georg Imlauer, an die extrem fordernden Wetterbedingungen vor einem Jahr.

Tirol bleibt touristischer Spitzenreiter

Die meisten Nächtigungen entfielen auf Tirol (20,8 Millionen), gefolgt von Salzburg (13,4 Millionen) sowie Wien und Kärnten (jeweils 8,9 Millionen). Den größten Zuwachs verzeichnete Salzburg mit 4,6 Prozent, das Burgenland legte um 3,5 Prozent zu. Kärnten und Niederösterreich mussten leichte Rückgänge hinnehmen.

Deutsche größte Urlaubergruppe aus dem Ausland

Auch im gesamten Kalenderjahr zeigt sich ein Aufwärtstrend, wenn auch weniger ausgeprägt: Von Jänner bis September wurden 128,3 Millionen Nächtigungen gezählt – ein Plus von 1 Prozent. Der Großteil entfiel mit 95,8 Millionen auf Gäste aus dem Ausland.

Hauptquellmärkte blieben Deutschland (48,6 Millionen Nächtigungen), die Niederlande (9,7 Millionen), die Schweiz inklusive Liechtenstein (3,5 Millionen) sowie Tschechien (3,4 Millionen).

Steigende Buchungen, sinkende Erträge

"Der österreichische Tourismus entwickelt sich trotz Herausforderungen stabil", hielt Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner am Mittwoch in einer Aussendung fest. "Das macht Mut und stimmt optimistisch für die kommenden Monate." Auch die Buchungen für die Herbstferien diese Woche seien stabil. Die Nebensaison werde immer wichtiger. "Zwei Drittel der europäischen Sommerurlauberinnen und -urlauber planen Reisen außerhalb von Juli und August - rund ein Drittel sogar ausschließlich in der Vor- oder Nachsaison." Die Stimmung für den bevorstehenden Winter sei ebenfalls "gut". "Österreich hat im Winter für jedes Geldbörserl etwas zu bieten", betonte die Politikerin. Eine starke Nachfrage alleine reiche aber nicht, betonte sie.

In dieselbe Kerbe schlug WKÖ-Fachverbandsobmann Imlauer: Die Betriebsergebnisse seien trotz guter Nächtigungsentwicklungen unter Druck. Die Gesamtbetrachtung der wirtschaftlichen Lage der Branche zeige klar, "dass die steigenden Nächtigungszahlen allein noch kein erfolgreiches Wirtschaften ermöglichen", sagte er und verwies auf die "seit Jahren enormen Anstiege bei Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten", die nicht 1:1 auf die Gäste überwälzt werden könnten. Dies sei neun von zehn Betrieben "nicht möglich". "Damit steigen die Kosten schneller als die Erträge - und die Betriebsergebnisse sinken." Trotz steigender Umsätze und Nächtigungen.

(APA/Red)

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