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70 Jahre Einmarsch der Nazis

APA
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Dem 70. Jahrestag der nationalsozialistischen Machtübernahme in Österreich sind kommende Woche eine Reihe von Gedenkveranstaltungen in Wien gewidmet.

Der Landtag erinnert am Montag (10. März) an die Opfer des faschistischen Terrors. Daneben werden Gedenktafeln enthüllt und “Säulen der Erinnerung” aufgestellt. Im Prater eröffnet der jüdische Sportverein Hakoah seinen neuen Sportplatz.

Bei der Gedenksitzung im Rathaus wird Bürgermeister Michael Häupl (S) eine Ansprache halten. Zu Wort melden sich dann auch der Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Paul Chaim Eisenberg, der Vorsitzender des Volksgruppenbeirats der Roma, Rudolf Sarközi, sowie die KZ-Überlebende Irma Trksak. Am Montagabend lädt der SPÖ-Rathausklub zu einem Zeitzeugengespräch in den Wappensaal.

Am Dienstag feiert die Hakoah die Rückkehr auf seinen 1938 nach dem “Anschluss” geraubten Sportplatz, und zwar mit einer Pressekonferenz am Vormittag und einem Festakt am Abend, zu dem sich auch Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) angesagt hat. An dem Sport- und Freizeitzentrum unweit des Ernst-Happel-Stadions war 18 Monate lang gearbeitet worden. Zurückbekommen hat der Verein das Gelände im Jahr 2002. Grundlage war das “Washingtoner Abkommen” zur Entschädigung für den Vermögensraub der Nazis.

Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) wird am Dienstag in Floridsdorf an einer Gedenktafelenthüllung für drei 1945 von der SS gehenkte Widerstandskämpfer teilnehmen. Am selben Tag wird auch im Bezirk Mariahilf an deportierte und ermordete Menschen jüdischer Herkunft erinnert – unter anderem mit einer Betonplatte, die im Gehsteig der Mariahilfer Straße eingelassen wird.

In Ottakring widmet man sich bereits morgen, Samstag, dem Gedenkjahr. Die Piazza am Yppenplatz wird mit “Säulen der Erinnerung” versehen und symbolisch nach Edith Arlen Wachtel und Walter Arlen benannt. Die jüdischen Geschwister konnten 1939 vor den Nationalsozialisten flüchten. Sie stammen aus jener Familie, denen das Warenhaus Dichter – das spätere Kaufhaus Osei des Ariseurs Oskar Seidenglanz am Brunnenmarkt – geraubt worden war. Das Haus wurde vor kurzem abgerissen. Der nun in Bau befindliche Wohnbau wird “Dichter Hof” heißen.

Für ein weiteres Denkmal in Wien haben sich am Freitag die Grünen ausgesprochen, und zwar für Wehrmachtsdeserteure und Opfer der NS-Militärjustiz. Zusätzlich forderten sie von der Stadt Wien erneut Maßnahmen zur Sanierung der jüdischen Friedhöfe in der Bundeshauptstadt.

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