Sollte er durch den kommenden Bericht von Lord Hutton über den Tod des Waffenexperten David Kelly belastet werden. 77 Prozent der Befragten sehen Blair durch die Affäre als geschädigt an.
Der Hutton-Bericht wird Ende Jänner erwartet. Der Lordrichter sollte in einer Untersuchung die Umstände von Kellys Tod klären. Nach offiziellen Angaben beging er im vergangenen Juli Selbstmord. Kurz zuvor war er als Quelle für einen BBC-Bericht genannt worden, wonach die Regierung Blair ihr Dossier über die vom Irak drohenden Gefahren bewusst zugespitzt habe. Die Regierung bestreitet den Vorwurf entschieden.
Die oppositionellen Konservativen versuchen dennoch seit Wochen Blair unter Druck zu setzen, indem sie ihm offenbar widersprüchliche Aussagen vorhalten. Während Blair unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes von Kelly jedes persönliche Wissen kategorisch abstritt, sagte der höchste Beamte des Verteidigungsministeriums, Sir Kevin Tebbit, vor der Hutton-Kommission, Blair persönlich habe die Sitzung geleitet, auf der beschlossen wurde, Kellys Name auf Anfrage zu bestätigen.
Blair weist weiter alle Vorwürfe zurück. Er stehe zur Gesamtheit seiner Aussagen, erklärte der Regierungschef im Parlament. Unter massivem Druck kündigte er schließlich seinen Rücktritt an, sollte ihn der Hutton-Report belasten.