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60 Zivilisten getötet

Rebellen haben nach ugandischen Armeeangaben im Norden des Landes zahlreiche Zivilisten getötet und zerstückelt. Dabei handle es sich offenbar um einen Racheakt für den Tod eines Rebellenkommandanten.

Die Rebellen, die sich Gottes Widerstandsarmee (LRA) nennen, hätten in der Nacht auf Freitag etwa 60 Zivilisten im Bezirk Lira getötet, berichtete am Samstag der Missions-Nachrichtendienst des Vatikan. Dabei hätten sie Dorfbewohner gezwungen, beim Enthaupten ihrer zuvor getöteten Mitbewohner zu helfen.

„Zahlreiche Zivilisten wurden am 6. November gegen Mitternacht in den Dörfern Alanyi und Awayopiny in Bezirk Lira umgebracht“, sagte Leutnant Chris Magezi von der dritten Division der ugandischen Armee zu Reuters. Er schätzte die Zahl der Getöten könnte 100 übersteigen, schränkte aber später ein, es gebe dafür keine Bestätigung. Tausende verängstigte Zivilisten flohen unterdessen aus vielen Dörfern der Region und suchten Schutz in der Stadt Lira, dem größten Ort in dem gleichnamigen Bezirk.

Die Rebellen unter ihrem selbst ernannten Propheten Joseph Kony sind wegen ihrer Brutalität gefürchtet. Ihnen wird vorgeworfen, Tausende von Kindern als Sex-Sklaven zu missbrauchen und diese bei Kämpfen während des seit nunmehr 17 Jahren dauernden Krieges an vorderster Front einzusetzen.

Kony habe den Überfall offenbar angeordnet, um den Tod des stellvertretenden Rebellenführers Charles Tabuley am 29. Oktober bei einem Armee-Einsatz zu rächen, sagte Magezi. Die Armee machte Tabuley für mehrere Massaker an der Zivilbevölkerung im Norden und Osten Ugandas in den vergangenen 16 Monaten verantwortlich.

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