5,2 Millionen Schoko-Hasen
Mit Schokolade- und Zuckereiern wurden 7,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Ostern ist damit vor Weihnachten die stärkste Zeit für saisonale Süßwaren. Fast die Hälfte des Jahresumsatzes wird zu dieser Zeit gemacht, teilte das Marketinginformationsunternehmen ACNielsen am Dienstag in einer Aussendung mit.
Im Jahr 2006 stiegen die Umsätze mit Schoko-Hasen hier zu Lande um acht Prozent an. Süße Ostereier legten um zwei Prozent zu. Die Entwicklung hängt stark vom Anteil neuer Produkte ab, erklärte Martin Prantl von ACNielsen Österreich. Auch externe Faktoren, wie die Temperatur, beeinflussen die Umsätze – extrem warmes Wetter etwa bremst die Lust auf Schokolade, berichtete er.
In den sechs Wochen vor Ostern erwirtschaftete der österreichische Lebensmittelhandel (ohne Hofer und Lidl) im Jahr 2006 mit süßen Saisonwaren knapp 21 Millionen Euro. Am gesamten heimischen Süßwaren-Geschäft haben die saisonalen Leckereien einen Anteil von etwa sechs Prozent. Auch verpackte Pralinen stehen zu Ostern hoch im Kurs: 13 Prozent des Jahresumsatzes werden zu dieser Zeit erwirtschaftet. Insgesamt geben die Österreicher rund um Ostern 35 Millionen Euro für Pralinen und Hohlfiguren aus.
50 Mio. Ostereier werden jedes Jahr in Österreich verzehrt
50 Mio. Ostereier lassen sich jedes Jahr die Österreicher schmecken. Der Osterhase greift schon länger nicht mehr nur in die klassischen Farbtöpfe und pinselt die ovalen Köstlichkeiten rot, gelb, blau oder grün an. Regenbogenfärbung und kräftige Töne liegen mittlerweile besonders im Trend, weiß man bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.
Mit gut abgelegenen Eiern gelingt das Färben am besten. Nach dem Kauf sollten sie einige Tage bei warmer Temperatur gelagert werden, so Adalbert Schäffler, selbst Inhaber eines Färbebetriebs und Obmann des Landesverbandes landwirtschaftlicher Geflügelwirtschaft. Woher die erworbenen Eier stammen, lässt sich am aufgedruckten Stempel ablesen. Produkte, die bereits gefärbt gekauft werden, tragen das so genannte Ovum-Zeichen oder die Österreich-Schleife.
Österreich hat sich dazu verpflichtet, bereits ab 2009 keine Tiere mehr in Käfigen zu halten. Ab 2012 ist die Käfighaltung EU-weit verboten. Im Lebensmittelhandel werden bereits seit Beginn des Jahres keine Eier mehr aus dieser Form der Haltung verkauft. Der oberösterreichische Agrarlandesrat Josef Stockinger (V) appellierte in einer Pressekonferenz am Montag in Linz an die verarbeitende Industrie, auch verstärkt auf die tierfreundlichere Produktion zurückzugreifen: Dann werden die Ostereier künftig noch schöner glänzen.
Die Umstellung auf die käfiglose Haltung kostet die Landwirte 30 bis 40 Euro pro Huhn. Die Kosten für den Ausstieg müssten sich die Eierproduzenten auch verdienen, betonte der stellvertretende Obmann der Erzeugergemeinschaft Frischei, Franz Karlhuber: Damit sich Investitionen und Arbeit lohnen, brauchen wir eine Preisanpassung. Tiergerechtigkeit und Käfigausstieg sollten den Käufern 1 Cent pro Ei mehr wert sein, so Karlhuber. Österreich deckt den heimischen Bedarf an Eiern derzeit zu rund drei Viertel mit inländischer Ware ab.
Ausgeblasene und mit verzierte Eier vertreibt der Oberösterreicher Gottfried Anderwald aus Ebensee (Bezirk Gmunden) seit einigen Jahren im Internet. Der Gastronom sprach auf Anfrage der APA bescheiden von einer Art Hobby, die kleinen Kunstwerke sind aber auch in den USA und Japan gefragt. Zum Pinsel greift nicht nur Anderwald selbst, sondern die gesamte Familie. Unter www.ostereier.at können die Eier bestellt werden.