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5000 deutsche Soldaten nach Litauen – Abschreckung gegen Moskau

„Ja, auch zum Töten“ – Pistorius schockt mit Klartext Richtung Russland
„Ja, auch zum Töten“ – Pistorius schockt mit Klartext Richtung Russland ©APA/AFP/CANVA
Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius findet deutliche Worte Richtung Kreml: Im Ernstfall sei die Bundeswehr bereit zum tödlichen Einsatz – und rüstet sich entsprechend für die Zukunft.

Mit einer klaren Botschaft hat sich der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an Russland gewandt: Sollte Moskau ein Nato-Land angreifen, sei Deutschland einsatzbereit – auch zum Töten russischer Soldaten, so der Minister im Interview mit der Financial Times. "Wenn die Abschreckung nicht funktioniert und Russland angreift, wird es dann passieren? Ja!", so Pistorius unmissverständlich.

Die Aussage steht im Kontext einer umfassenden Neuausrichtung der Bundeswehr, die seit Beginn des Ukraine-Krieges unter dem Schlagwort "Zeitenwende" vorangetrieben wird. Der Minister betont: "Man kann nur auf Augenhöhe über Frieden sprechen – wer schwach erscheint, wird nicht ernst genommen."

Patriot-Raketen: Deutschland am Limit

Der Verteidigungsminister erteilte erneut eine Absage an weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Von den ursprünglich zwölf Patriot-Systemen seien nur noch sechs in Deutschland verfügbar – drei wurden bereits an Kiew geliefert, zwei an Polen ausgeliehen, eines sei in Wartung. Weitere Abgaben an die Ukraine seien "definitiv nicht mehr möglich".

Damit grenzt sich Pistorius auch vom US-Kurs unter Präsident Donald Trump ab, der zuletzt neue Patriot-Lieferungen über Nato-Partner in Aussicht stellte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (r.) und der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. ©APA/AFP

Mentalitätswandel bei Militär und Bevölkerung

Pistorius will die Bundeswehr strukturell und kulturell umkrempeln: Anstelle von Einzelbeschaffungen sollen langfristige Lieferverträge für Panzer und Waffen abgeschlossen werden. Auch Vorauszahlungen an die Rüstungsindustrie hält er für sinnvoll. Ziel sei ein gleichbleibend hoher Bestand an einsatzbereitem Gerät. "Wir müssen schneller und effektiver werden", so Pistorius. "Es geht nicht mehr um Bürokratie, sondern um Wehrfähigkeit."

Er verweist zudem auf eine wachsende Zustimmung in der Bevölkerung zu höheren Verteidigungsausgaben und einem freiwilligen Wehrdienst.

Bundeswehr-Truppen bald fix in Litauen

Die Bundeswehr arbeitet unter Pistorius auch konkret an der Abschreckung Russlands: Mit der Panzerbrigade 45, dem Kern der Nato-Brigade Litauen, sollen bald rund 5000 Soldaten dauerhaft im Baltikum stationiert sein. Ein deutliches Signal an Moskau – und an Putin.

(VOL.AT)

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