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50 Tonnen Gift beschlagnahmt

Die italienische Polizei hat im Hafen von Genua eine Ladung mit 50 Tonnen chemischer Stoffe zur Produktion tödlicher Gase beschlagnahmt.

Nach Angaben der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Donnerstag-Ausgabe) sind die 50 Tonnen tödlicher Gifte Substanzen, die auf einer „schwarzen Liste“ der UNO eingetragen sind, weil sie der Produktion von Massenvernichtungswaffen dienen.

Nach Angaben der ermittelnden Staatsanwälte wurden die chemischen Stoffe von einem deutschen Konzern produziert. Im Auftrag einer Brüsseler Firma mit engen Beziehungen zu moslemischen Bürgern seien sie dann nach Genua geschickt worden. Von hier aus hätten sie nach Tripolis weiterbefördert werden sollen. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die tödlichen Substanzen für den Irak bestimmt waren.

Die belgische Gesellschaft versicherte, dass die Stoffe zur Produktion von Pestiziden diene. Die Ermittler erwiderten jedoch, dass die Lieferdokumente gefälscht worden seien.

Die Beschlagnahme der Giftstoffe ist das Resultat der intensiveren Anti-Terror-Kontrollen in den italienischen Häfen. Vor zwei Monaten war im Hafen von La Spezia ein Container mit sechs Tonnen Waffen beschlagnahmt worden, die für eine libysche Gesellschaft bestimmt waren. Die Waffen kamen aus Belgien.

Der italienische Innenminister Beppe Pisanu warnte inzwischen vor Verbindungen zwischen islamischen Fundamentalisten und linksextremistischen Gruppen. Die als Erben der aufgelösten Organisation „Rote Brigaden“ entstandenen Terrorzellen, die im vergangenen März den Regierungsberater Marco Biagi erschossen hatten, könnten eine Allianz mit Fundamentalistengruppen in Italien aufbauen, um ihre umstürzlerischen Projekte durchzusetzen, warnte der Minister. Seit dem 11. September 2001 wurden 116 mutmaßliche Anhänger des internationalen Terrornetzwerks El Kaida in Italien festgenommen.

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