2007 wurden in Vorarlberg 49 Suizidfälle registriert, um elf mehr als im Jahr davor. Dennoch ist die Vorarlberger Suizidrate von 13,4 Suiziden/100.000 Einwohner deutlich niedriger als die gesamtösterreichische (15,4).
Wallner betonte die Wichtigkeit von Präventionsangeboten etwa im kinder- und jugendpsychologischen Bereich, aber auch in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Hier gelte es nicht nur das Thema Bewegung, sondern vermehrt auch die psychische Gesundheit anzusprechen.
Auffallend an den Suizidzahlen ist laut Primar Albert Lingg die Geschlechterverteilung. Im vergangenen Jahr wurde vor allem eine Zunahme der Suizide bei Männern festgestellt; betroffen waren dabei die Gruppe der jungen Erwachsenen und insbesondere die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen. Das könne mit der in dieser Phase schwierigen Situation im Berufsleben, mit der Zunahme von körperlichen und psychischen Krankheiten, mit dem Burn-out-Syndrom und mit einer sich abzeichnenden Vereinsamung zu tun haben, so Linggs Erklärungsversuch.
Zu den besonders suizidgefährdeten Berufsgruppen zählt Primar Reinhard Haller z.B. die Ärzte, während bei Facharbeitern, Handwerkern und kreativ Tätigen dieses Risiko geringer sei. Einen österreichweit bedenklichen Trend sieht er in der Zunahme von Suiziden bei sehr jungen Menschen. Gerade hier ist Prävention wichtig, wie z.B. Schulprojekte in Tirol und Oberösterreich zeigen, die darauf abzielen Risikofaktoren bei Jugendlichen Stress, Außenseitertum, Mobbing, Ausbildungsmängel zu vermindern.
Neben vielen Angeboten und Veranstaltungen in Vorarlberg ist die Beteiligung an einer Initiative der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention geplant. Die Website www.suizidprophylaxe.de soll zu einer Plattform für die vielfältigen Materialien zur Suizidprävention ausgebaut werden.