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48 Prozent mehr Jugenddelikte wurden angezeigt

Im Jahr 2007 wurden in Österreich im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 48 Prozent mehr Jugenddelikte angezeigt.

Bei den Zehn- bis 14-Jährigen stieg die Anzahl um 33 Prozent, bei den bis 18-Jährigen um 15 Prozent, erklärte Innenminister Günther Platter (V) am Montag in Tirol vor Journalisten. Eine aktuelle Studie der Universität Innsbruck zum Thema Sicherheit ergab, dass sich Frauen hauptsächlich vor Gewaltverbrechen und Männer um Besitz und Eigentum fürchten.

85 Prozent der Österreicher seien mit der Sicherheitssituation in Österreich sehr zufrieden. “Komplett unsicher” sei nur rund ein Prozent. Der Widerstand gegen die Staatsgewalt habe um 45 Prozent von 2006 auf 2007 zugenommen, schilderte der Innenminister. Bei Anzeigen wegen Eigentumsdelikten sei ein Plus von zehn Prozent zu verzeichnen. Dafür seien räuberische Überfälle um 30 Prozent zurück gegangen. Insgesamt seien 247 Anzeigen wegen Stalking und 13 Prozent mehr Sittlichkeitsdelikte bei der Polizei im Jahr 2007 eingegangen.

Im Rahmen einer laut Universitätsrektor Karlheinz Töchterle “sehr, sehr prominenten Runde” mit Vertretern von Bund, Land, Stadt, Polizei und der Wirtschaftskammer wurde eine Studie der Betriebswirtschaftlichen Fakultät Innsbruck über relevante Aspekte des subjektiven Sicherheitsgefühls präsentiert. Gute Beleuchtung und Sauberkeit waren dabei für die 80 befragten Tiroler sehr wichtig. Sie wünschten sich mehr Polizeipräsenz und mehr Fuß- und Zivilstreifen. “Die fahren ja nur rum und steigen nie aus dem Auto aus”, habe eine Teilnehmerin zusammen gefasst, erzählte der Betreuer der Studie, Univ.-Prof. Mike Peters. Videoüberwachung wurde von den Personen sehr kritisch gesehen.

Stadtteilpolizisten, eine verbesserte Gesetzgebung, mehr Möglichkeiten für Jugendliche, eine Entschärfung des Ausländerthemas, verbesserte Busverbindungen und Hilfestellungen für Familien wurden unter anderem von den Befragten gefordert. Große regionale Unterschiede zwischen Stadt und Land, Unzufriedenheit mit der Justiz, ein großes Vertrauen in die Polizei aber ein Scheitern an deren teilweise zu bürokratischen Hürden machten die Studie deutlich.

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