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45 Years - Trailer und Kritik zum Film

Von außen betrachtet sind Kate (Charlotte Rampling) und Geoff (Tom Courtenay) ein ideales Paar. Und das seit 45 Jahren.

Doch der Schein trügt: Hinter der Fassade unerschütterlichen Glücks tun sich seelische Abgründe auf. Die beleuchtet der britische Regisseur Andrew Haigh in “45 Years” auf spannende wie berührende Weise und mit einem exzellenten Hauptdarsteller-Duo. Ab Freitag im Kino.

45 Years – Die Geschichte

Der Ausgangspunkt des Dramas ist geradezu grotesk: Im ewigen Eis wird nach fünf Jahrzehnten die Leiche einer Jugendfreundin von Geoff gefunden. Bei Kate brennt die Sicherung durch: Plötzlich treibt sie die Frage um, ob Geoff ihr auch dann seine Liebe geschenkt hätte, wenn die Andere damals beim Bergwandern nicht einen Abhang hinuntergestürzt wäre. Mehr und mehr beherrscht die Eifersucht ihr Denken und nimmt ein gefährliches Ausmaß an.

Anlässlich der diesjährigen Berlinale, auf der der Film uraufgeführt wurde, erzählte Autor und Regisseur Haigh, was ihn an der Story interessiert: “Es ist vor allem die Frage, wie sich das Verlangen von Menschen aufeinander im Lauf des Lebens verändert. Und ob Glück wirklich festgehalten werden kann.”

45 Years – Die Kritik

Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte. Charlotte Rampling (“Die Verdammten”) und Tom Courtenay (“Doktor Schiwago”) machen aus ihr ein überaus berührendes Kammerspiel von enormer emotionaler Intensität. Mit ihrem Spiel entwerfen beide höchst facettenreiche Charakterstudien, die das Publikum bis zur letzten Szene faszinieren dürften. Zurecht bekamen sie bei den Filmfestspielen in Berlin jeweils einen Silbernen Bären für ihr Schauspiel.

Die zwei Alt-Stars fesseln vor allem, weil sie den Figuren Geheimnisse lassen und nicht jeder Gefühlsregung auf den Grund gehen. Gerade dadurch kann man sich auch als wesentlich jüngerer Zuschauer in Kate und Geoff hinein versetzen.

Am Ende des Films steht man als Betrachter vor genau der bohrenden Frage, die das Ehepaar umtreibt: Was macht Gemeinsamkeit aus? Die Größe des Films besteht auch darin, dass er keine Antwort darauf gibt – und jeder Kinobesucher seine eigene finden muss.

(APA)

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