44 misshandelte Hunde aus "Folterkeller" in Ansfelden gerettet

Manche Tiere waren bereits tot, verwest oder sogar skelettiert, beschreibt die Pfotenhilfe die Situation der 44 Hunde in einem Haus in Ansfelden. "Der letzte Freitag war mit Sicherheit einer der dunkelsten Tage im Leben der beteiligten Pfotenhilfe-Mitarbeiter", schreibt der Tierschutzverein, der einer Anfrage der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land, ob der Tierschutzhof Pfotenhilfe Hunde aus einer Beschlagnahmung in Ansfelden aufnehmen könne, nachkam und 23 Tiere zu Tierschutzeinrichtungen transportierte.
44 verwahrloste Hunde aus "Folterkeller" in Ansfelden gerettet
Neben den 23 Hunden, die die Pfotenhilfe entgegennahm, fanden auch sieben Hunde und 23 Hühner ein neues zu Hause im Tierparadies Schabenreith. "Wir bekamen um 9.00 Uhr einen verzweifelten Anruf von Amtstierärzt:innen der BH Linz Land, die den Vorfall noch nicht in dieser Dramatik schilderten und um dringende Hilfe ersuchten. Unser Tierrettungs-Team war dann um 11.30 Uhr vor Ort und wurde in den Keller geführt, wo sich die Hölle auftat.Es wurde dann umgehend die Rettungskette in Gang gesetzt ", erzählt Harald Hofner vom Tierparadies Schabenreith über das Schicksal der Hunde in dem Keller in Ansfelden.
Hausbesitzer nach Durchsuchung in U-Haft
Nachdem bei einer Hausdurchsuchung in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) am Freitag 44 verwahrloste Hunde entdeckt worden sind, ist über den Hausbesitzer Untersuchungshaft verhängt worden, teilte die Polizei am Montag mit. Bei dem 45-Jährigen wurden auch 26 Schusswaffen samt 51 Magazinen und über 8.500 Stück Munition, diverse Drogen, Falschgeld und Nazi-Devotionalien gefunden. Im Raum steht, dass die Tiere für Hundekämpfe eingesetzt worden sind, drei waren bei der Razzia schon tot.
Tiere könnten für Hundekämpfe eingesetzt worden seien
Der Hausbesitzer verweigerte bei seiner Einvernahme die Aussage. Die Hunde "wurden in dunklen Kellerräumen in kleinen Käfigen mit Stachelhalsbändern gehalten", schilderte eine Polizeisprecherin die Auffundungssituation. Vermutet wird, dass die ausgehungerten Tiere bei illegalen Hundekämpfen eingesetzt wurden. Sie sollen weder ausreichend Futter noch ausreichend Wasser bekommen haben. Nach der Hausdurchsuchung wurden sie Tierschutzorganisationen übergeben.
Pfotenhilfe beschreibt, wie die 44 Hunde im Keller hausten
Zwei Fahrzeuge machten sich sofort auf den Weg. Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler: "Das Grauen vor Ort ist unbeschreiblich und kann auch nur sehr schwer verarbeitet werden. Wichtig ist aber jetzt, dass wir 23 der 44 Hunde aus dieser Hölle retten konnten und diese nun gesundgepflegt werden - physisch und psychisch. 14 davon durften wir dankenswerterweise zu Tierschutz Austria nach Vösendorf (NÖ) bringen, neun versuchen wir auf unserem Tierschutzhof in Lochen (OÖ) bestmöglich zu versorgen."
Tiere sind eingeschüchtert, abgemagert und dehydriert
Die Tiere seien "extrem eingeschüchtert, vollkommen abgemagert und waren dehydriert und voller Fäkalien. Sie haben verschiedene Arten von Parasiten, teilweise kaum Fell, Ekzeme und andere Hauterkrankungen", schilderte etwa Johanna Stadler von der Pfotenhilfe in Lochen. Einige Hunde hätten "vollkommen verdreckte, rostige und viel zu enge Halsbänder, die sogar schon teilweise eingewachsen waren", umgehabt.
(APA/Red)