43-jährige Oberösterreicherin geköpft

Im Zuge der Ermittlungen konnten die Kriminalisten einen 70-jährigen Pensionisten aus dem Bezirk Rohrbach festnehmen. Er steht unter schwerem Tatverdacht, schwieg aber vorerst zu den Vorwürfen.

Der Verdächtige – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – soll, so Alois Lißl von der oberösterreichischen Sicherheitsdirektion, seit knapp zwei Jahren ein Verhältnis mit der Ermordeten gehabt und sie auch körperlich misshandelt haben. Die 43-Jährige drohte ihn anzuzeigen, falls er ihr nicht regelmäßig Geld an sie zahle, nannte der Ermittler ein mögliches Motiv. Dies sei sowohl ihrer als auch seiner Familie bekannt gewesen. Zuletzt habe sie 4.000 Euro vom Pensionisten verlangt, berichtete Lißl.

Am Abend des 31. Oktober trafen sich der Tatverdächtige und das spätere Mordopfer in Lackenhäuser. Nachdem die Frau zu ihm ins Auto gestiegen war, fuhren sie bergauf in ein Waldstück. Dort dürfte es zu einem für die Oberösterreicherin tödlichen Streit gekommen sein. Auf das Opfer seien aus nächster Distanz mindestens neun Schüsse abgegeben worden, so Lißl weiter. In der Folge wurde der Frau mit einem Küchenmesser der Kopf abgetrennt. Die Leiche wurde schließlich hinter einem Scheiterhaufen entdeckt, das Messer lag neben ihr.

Der Verdächtige wirke bei den Einvernahmen „sehr kühl“. Er habe zwar zugegeben, mit der Frau in den Wald gefahren zu sein, bestreite aber die Bluttat, sagte der Ermittler. Die Beweislast gegen ihn sei aber erdrückend: In seinem blutverschmierten Auto konnten mehrere Projektile sicher gestellt werden, auch die Seitenscheibe auf der Beifahrerseite ist eingeschossen. Der Mann soll am Sonntag ins Landesgericht Linz überstellt werden.

Jede Spur fehlte bis am Samstagnachmittag vom Kopf der Leiche. Rund 150 Beamte suchten eine rund 15 Kilometer lange Strecke zwischen dem bayerischen Tatort und Oberösterreich ab – vorerst ohne Erfolg.