40 Jahre Akkordeon-Orchester Höchst

Weil er im Jahr 1973 in der Rheintalischen Musikschule Lustenau eine ganze Anzahl von Akkordeonschülern aus Höchst zu unterrichten hatte, gründete Gilbert Hämmerle (Jahrgang 1939) kurzerhand ein Akkordeon-Orchester. Dem ist er seither treu geblieben und versteht es nach wie vor, die ehemaligen Schülerinnen und Schüler als Mitglieder des Orchesters zu begeistern. Die Gemeinde Höchst unterstützte das Vorhaben von Beginn an, nach wie vor haben die Akkordeonspieler ihr Probelokal, das auch regelmäßig genutzt wird. Insgesamt 1.320 Proben mit dem großen Orchester und immerhin rund 300 mit dem Nachwuchs absolvierte Gilbert Hämmerle während der vergangenen 40 Jahre.
Mehr als 40 Jahre
Andreas Ploner, nach wie vor Mitglied, spielt bereits länger als 40 Jahre auf seinem Instrument. „Als das Orchester gegründet wurde, war ich 13 Jahre alt, ich habe aber bereits mit neun oder zehn Jahren zu spielen begonnen.” Für ihn ist das Akkordeonspiel Hobby, Entspannung und gleichzeitig Training. „Wer ein Instrument spielt, hat meist bis ins Alter gute Reaktionen.” Der selbständige Vertriebschef liebt besonders den Jazz.
Dass Andreas Ploner aber auch andere Musikstile beherrscht, zeigte beim Konzert im Pfarrsaal ein beeindruckendes Solo mit dem „Libertango” von Astor Piazzolla. Der klang hervorragend, obwohl der Höchster eigentlich lieber für sich allein spielt.
Das Akkordeon ist ein Instrument, mit dem sich wohl alles spielen lässt, was die Musikwelt kennt. Volksmusik, Märsche, Polkas sind bekannt, aber auch Operette, Jazz, Kirchenmusik und Klassik klingen auf modernen Akkordeons eindrucksvoll.
Voraussetzung ist, dass die Spieler ihr Instrument beherrschen und nicht überfordert werden.
Berichte aus der Orchester-Chronik
Gilbert Hämmerle berichtete in kurzen Beiträgen zwischen den Musikstücken allerhand aus der Chronik des Orchesters. Zu Beginn waren die Buben und Mädchen kaum zu sehen hinter den Instrumenten. Die Konzertliteratur mussten vom Orchesterleiter damals meist so einfach arrangiert werden, dass sie die Schüler nicht überforderten. In der heutigen Besetzung, unterstützt durch Schlagzeug, Bass und Synthesizer, klingt amerikanische Unterhaltungsmusik ebenso eindrucksvoll wie die Instrumentalversion des Chansons „La Mer” oder die Lieder, die in den 30ern des vergangenen Jahrhunderts die „Comedian Harmonists” bekannt machten – vom „Kleinen grünen Kaktus” bis zu „Veronika, der Lenz ist da”.
Die lautstark geäußerte Begeisterung des Publikums im Pfarrsaal Höchst war verdient, die Zugaben natürlich nötig. Schließlich konnten sich alle noch an Getränken und Weißwurst samt Brezeln gütlich tun, serviert von einem Team des Männergesangvereins.
Die Mitglieder
Das Akkordeon-Orchester Höchst zählt derzeit unter Leitung von Gilbert Hämmerle folgende aktive Mitglieder:
Mario Hepberger, Hadwig Grabher, Günther Hillinger, Günter Schneider, Daniela Nagel, Andreas Ploner, Patricia Brüning, Karin De Crescenzo, Sabine Mitsche-Nussbaumer, Jens Blum und Brigitte Selb. Carmen Riedmann und Brigitte Hepberger spielen Synthesizer und Bass, am Schlagzeug werkt Florian Salzinger.