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Erdbeben in der Ägäis: Mindestens 14 Tote und über 400 Verletzte in der Türkei und Griechenland

Ein eingestürztes Haus in Izmir
Ein eingestürztes Haus in Izmir ©AP / APA
Erdbeben der Stärke 7,0 mit dem Zentrum in der Ägäis: Die Erschütterungen waren bis nach Istanbul, Athen und Bulgarien zu spüren. Nach dem Erdbeben wütete ein Tsunami auf der griechischen Insel Samos.
Erdbeben in der Türkei, Tsunami auf Griechenland
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Erdbeben in der Ägäis - Tote und Verletzte in der Türkei und Griechenland

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Bei einem schweren Erdbeben in der Ägäis sind in der Westtürkei mehrere Gebäude eingestürzt und Menschen verschüttet worden. Dem türkischen Fernsehsender TRT zufolge kamen in nach bisherigen Informationen mindestens zwölf Menschen ums Leben, über 400 wurden verletzt. Mindestens 70 Menschen seien aus Schutt und Trümmern gerettet worden. Izmirs Bürgermeister Tunc Soyer hatte zuvor von 20 zerstörten Gebäuden gesprochen.

Das Hauptbeben hatte nach Angaben der nationalen türkischen Katastrophenbehörde eine Stärke von 6,6. Die für Erdbeben zuständige US-Behörde USGS und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Österreich gaben die Stärke des Bebens sogar mit 7,0 an.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan richtete sich in einem Tweet an die Bevölkerung. Man stehe den vom Erdbeben betroffenen Menschen mit allen Mitteln bei.

Die Erschütterungen waren bis Istanbul, in die griechische Hauptstadt Athen und nach Bulgarien zu spüren.

Erdbebenzentrum in der Ägäis

Das Beben mit einer Stärke von mindestens 6,6 ereignete sich am Freitagmittag und lag rund 16 Kilometer nordwestlich der Insel Samos sowie nur wenige Kilometer von der türkischen Westküste entfernt. Der Sender TRT zeigte Bilder von eingestürzten Mehrfamilienhäusern und von Staubwolken über der Stadt Izmir. Es wurde von Panik auf den Straßen während des Bebens berichtet, Telefonverbindungen seien unterbrochen gewesen. Die Erschütterungen waren bis nach Athen zu spüren. Auch soll das Beben griechischen Medien zufolge rund 30 Sekunden und damit sehr lang gebebt haben.

Erdbeben-Institute berichteten zudem über erste Nachbeben weiter westlich des Hauptbebens, mehrere davon über der Stärke 4,0.

Nach Erdbeben Tsunami auf Samos

Nach dem Erdbeben nördlich der Insel Samos und der türkischen Westküste ist es in der Kleinstadt Vathy auf Samos zu einem Tsunami gekommen.

In Griechenland war vor allem die Insel Samos betroffen, wo Medienberichten zufolge mindestens acht Verletzte im Krankenhaus behandelt wurden

Sowohl auf Samos als auch an der türkischen Westküste trat nach dem Beben das Wasser in Form eines Tsunamis über die Ufer.

Wellen bis zu drei Meter hoch

Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam informierte am Freitagmittag über das "schwere Erdbeben mit einem Tsunami". Nach GFZ-Berechnungen erreichten die Wellen Höhen von mehr als 1,5 Metern; sie könnten an der Küste womöglich bis zu drei Meter hoch auflaufen.

Auf Samos flohen die Menschen aus ihren Häusern und es wurde über Schäden an Gebäuden und Straßen berichtet. Gouverneur Yannis Stamoulis rief die Bürgerinnen und Bürger auf, sich von Gebäuden fern zu halten, weil es immer noch Nachbeben gebe.

Griechische Fernsehsender zeigten Bilder von der überfluteten Küstenpromenade, wo das Wasser Autos wegspülte. Der Strom fiel aus. Auch auf Bildern aus dem türkischen Seferihisar waren überflutete Gassen zu sehen.

Experten warnten im Interview mit TRT vor einem möglichen weiteren Tsunami.

Zwei tote Jugendliche

Auf der griechischen Insel Samos sind nach dem schweren Erdbeben am Freitagmittag zwei 17 Jahre alte Jugendliche tot geborgen worden. Griechischen Medienberichten zufolge waren das Mädchen und der Bub in der Kleinstadt Vathy nach der Schule zu Fuß auf dem Weg nach Hause, als wegen des Bebens in einer engen Gasse Hauswände einstürzten.

EU bietet Hilfe an

Die Europäische Union und die Nato boten der Türkei und Griechenland Unterstützung an. "Ich bin in Gedanken bei allen, die betroffen sind", schrieb EU-Ratschef Charles Michel am Freitag auf Twitter. "Die EU hält sich bereit, Unterstützung zu leisten." Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg boten das an.

Österreich könnte im Rahmen der europäischen Hilfe einen aktiven Anteil leisten. Der von der türkis-grünen Regierung im September verdoppelte Auslandskatastrophenfonds (AKF) sei für genau solche Fälle gerüstet, teilte Michel Reimon, Sprecher der Grünen für humanitäre Hilfe, am Freitag in einer Aussendung mit.

(APA)

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